Politik

US-Militär beziffert Opfer im Irak 900 IS-Kämpfer sterben bei Mossul-Offensive

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Seit zehn Tagen kämpft das US-Militär an der Seite irakischer und kurdischer Streitkräfte nahe Mossul. Laut US-Angaben starben zahlreiche Kämpfer der Terrormiliz IS. Mehr als 10.000 Menschen sind aus der Stadt geflüchtet - Tendenz steigend.

Seit dem Beginn der Großoffensive zur Befreiung der irakischen Großstadt Mossul von der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) sind nach US-Militärangaben Hunderte IS-Kämpfer gestorben. "Bei den Operationen seit eineinhalb Wochen im Zusammenhang mit Mossul haben sie nach unseren Schätzungen rund 800 bis 900 IS-Kämpfer getötet", sagte der Oberbefehlshaber des US-Central Command, Joseph Votel, mit Blick auf die an der Offensive beteiligten irakischen und kurdischen Streitkräfte.

Nach UN-Angaben sind seither mehr als 10.000 Iraker aus ihren Häusern geflohen. Die Regierung beziffert die Zahl der Geflohenen auf 12.000. Sie seien in mehreren Lagern im Umland von Mossul eingetroffen, erklärte das irakische Ministerium für Migration und Flüchtlinge.

Hilfsorganisationen und die UN sorgen sich um das Schicksal der etwa 1,5 Millionen Einwohner von Mossul. Sie befürchten, dass im Zuge der Kämpfe eine Million Menschen flüchten könnten. Derzeit errichten die Hilfsorganisationen Lager für die erwarteten Flüchtlinge.

Verzweiflung und Angst

Der Landesdirektor Irak der Hilfsorganisation Norwegian Refugee Council (NRC), Wolfgang Gressmann, erklärte, die geflohenen Menschen hätten Verzweiflung und Angst erleben müssen. "Familien müssen sich entscheiden, ob sie das Risiko eingehen wollen, im Kreuzfeuer gefangen zu sein, von Scharfschützen auf der Flucht erschossen zu werden oder in ihren Häusern angegriffen zu werden", sagte er. Gressmann warnte, die Zahl der Vertriebenen könnte in den nächsten Wochen auf mehr als 200.000 steigen.

Die Großoffensive zur Rückeroberung von Mossul hatte am 17. Oktober begonnen. An der Seite der irakischen Armee kämpfen kurdische Peschmerga-Einheiten und schiitische Milizen. Von Osten her sind sie bis auf wenige Kilometer an die Stadtgrenze von Mossul herangerückt. Die US-geführte Anti-IS-Koalition unterstützt sie durch Luftangriffe.

Quelle: ntv.de, lsc/AFP/dpa

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