Politik

Gewalteskalation im US-Kongress Abgeordneter wirft McCarthy Ellbogen-Attacke vor

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Wird einer Racheaktion bezichtigt: Kevin McCarthy.

Wird einer Racheaktion bezichtigt: Kevin McCarthy.

(Foto: picture alliance / J. Scott Applewhite/AP/dpa)

Seit dem Sturz von Kevin McCarthy als Vorsitzender des US-Repräsentantenhaus brodelt es im US-Kongress. Neben verbalen Attacken kommt es nun offenbar sogar zu einem körperlichen Übergriff: McCarthy-Gegner Burchett wirft dem Ex-Speaker eine Rempelei aus Rache vor.

Der abgewählte Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, soll seinen republikanischen Parteikollegen Tim Burchett angerempelt haben. Burchett warf McCarthy vor, ihm auf einem Flur des US-Kongresses mit dem Ellbogen in die Nieren gestoßen zu haben, wie der US-Sender CNN und andere Medien berichteten.

Eine Videoaufnahme des Vorfalls gebe es nicht, anwesende Reporter hätten aber den Wortwechsel der beiden gehört, berichtete die "Washington Post". Burchett gehört eigenen Angaben zufolge zu den Republikanern, die zusammen mit Demokraten im Oktober für die Absetzung McCarthys als Vorsitzender des Repräsentantenhauses gestimmt hatten.

McCarthy bestritt den Vorwurf, ihn absichtlich angerempelt zu haben. "Ich habe niemanden gedrängelt oder mit dem Ellbogen gestoßen. Das ist ein enger Flur", sagte McCarthy. Burchett wiederum bezeichnete dies als "keine ernsthafte Erklärung", wie CNN weiter berichtete. "Dort sind 435 Kongressabgeordnete, ich war einer von acht, die gegen ihn gestimmt hatten", sagte Burchett dem Sender zufolge. "Es gibt genügend Raum, man könnte dort zu viert nebeneinander laufen. Er entschied sich, das zu tun, was er tat."

Auch Bernie Sanders verhindert Schlägerei bei Senatsanhörung

US-Medien sahen in dem Zwischenfall ein weiteres Zeichen dafür, wie angespannt die Atmosphäre derzeit im US-Kongress sei. Am selben Tag drohte der republikanische US-Senator Markwayne Mullin dem Gewerkschaftschef Sean O´Brien während einer Anhörung Prügel an. Im Laufe der Ausschuss-Sitzung am Dienstag erhob sich der Senator aus Oklahoma und forderte Sean O'Brien, den Vorsitzenden der Teamster-Gewerkschaft für Transportmitarbeiter, zu einem Kampf auf.

Mehr zum Thema

Die "Washington Post" schrieb, zu Verstößen gegen den Anstand sei es am Dienstag gekommen, als die Abgeordneten daran arbeiteten, einen Regierungsstillstand zu verhindern und sicherzustellen, dass sie die Stadt vor den Thanksgiving-Feiertagen kommende Woche verlassen könnten. Die Zeitung verwies unter anderem darauf, dass gerade das US-Repräsentantenhaus zehn Sitzungswochen in Folge hinter sich habe.

Während dieser Zeit wurde unter anderem McCarthy in einem bisher nie da gewesenen Vorgang abgesetzt. Infolgedessen hatte eine umstrittene Nachfolgerwahl unter den Republikanern stattgefunden, die "tiefe, seit lange schwelende Spaltungen innerhalb der Partei ans Licht brachte". Die Republikaner haben derzeit die Stimmenmehrheit im US-Repräsentantenhaus und von daher den Vorsitz inne.

Quelle: ntv.de, dpa/gri

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen