Geheimdienste berichten täglich Abgeschossene UFOs laut Biden wohl Forschungsobjekte
16.02.2023, 21:35 Uhr
US-Präsident Joe Biden informierte über die Ermittlungen und zukünftige Maßnahmen bei unbekannten Flugobjekten.
(Foto: AP)
Es waren keine Spionageobjekte, so viel sagt US-Präsident Biden bei einer Stellungnahme zum Abschuss von drei unbekannten Flugobjekten vergangene Woche. Details kann er auch nicht verraten. Wohl aber: Es werde an neuen Regeln für Abschüsse gearbeitet.
Die drei rätselhaften, jüngst vom US-Militär abgeschossenen Flugobjekte waren US-Präsident Joe Biden zufolge höchstwahrscheinlich zu Forschungszwecken unterwegs. Nach Einschätzung der Geheimdienste gehörten sie wohl Privatunternehmen oder Forschungseinrichtungen, wie Biden sagte. "Wir wissen noch nicht genau, worum es sich bei diesen drei Objekten handelte, aber im Moment deutet nichts darauf hin, dass sie mit Chinas Spionageballonprogramm in Verbindung standen." Es spreche auch nichts dafür, dass sie zu Spionagezwecken im Auftrag eines anderen Landes unterwegs gewesen seien.
Nachdem das US-Militär am 4. Februar einen mutmaßlichen chinesischen Spionageballon abgeschossen hatte, holte es seit Ende vergangener Woche drei weitere bisher nicht identifizierte und kleinere Flugobjekte vom Himmel. Eines wurde über Alaska abgeschossen, eines über Kanada und eines über dem Huronsee, der zu den Großen Seen im Norden der USA an der Grenze zu Kanada gehört. Seitdem wurde über Ursprung und Zweck der Flugobjekte spekuliert. Auch außerirdischen Ursprung schloss die US-Regierung aus.
Die USA würden nun strengere Regeln dafür ausarbeiten, wie sie in Zukunft mit solchen unbekannten Flugobjekten (UFOs) umgehen. So solle besser unterschieden werden zwischen offensichtlich harmlosen und solchen, die wegen potenzieller Sicherheitsrisiken auch Gegenmaßnahmen erfordern. Details darüber sollen geheim gehalten werden, um keine Informationen preiszugeben, wie solche Regeln künftig umgangen werden könnten.
"Konnten Risiko nicht ausschließen"
Grund für die Abschüsse war laut Biden, dass die USA seit dem Vorfall mit dem chinesischen Ballon ihre Radarsysteme auch auf langsame fliegende Objekte eingestellt hatten. Es gebe keine Hinweise darauf, dass mehr Objekte unterwegs sein, es würden nur mehr gesehen. "Wir konnten das Risiko nicht ausschließen, dass es Überwachungsgeräte waren." Also habe er den Befehl zum Abschuss gegeben. Das Militär beider Länder suche noch nach Überresten der UFOs. "Die Geheimdienste berichten täglich an mich und ich werde den Kongress darüber informieren."
Die US-Weltraumorganisation NASA werde ein ständig aktuelles Register über solche Flugobjekte einrichten, auf das verschiedene Stellen zugreifen können, kündigte Biden an. Auch die Regeln sollen neu festgelegt werden, wie unbemannte Flugobjekte verwendet werden dürfen. Zudem werde das US-Außenministerium daran arbeiten, international einheitliche Regeln für diese Flughöhe zu etablieren.
Biden erwähnte auch, dass die US-Behörden am Freitag sechs Firmen wegen ihrer Mitarbeit am Luftraumprogramm des chinesischen Militärs sanktioniert hätten. Ihr Zugang zu US-Technik sei nun eingeschränkt. Die USA wollten Wettbewerb mit China, keinen Konflikt und auch keinen neuen Kalten Krieg, betonte der US-Präsident. Vielmehr gehe es darum, die Kommunikation auf diplomatischer und militärischer Ebene aufrechtzuerhalten. Er freue sich auf ein zukünftiges Treffen mit Chinas Präsident Xi Jinping.
Quelle: ntv.de, rpe/dpa