Flugzeugabsturz in Griechenland Acht Leichen aus Antonow-Wrack geborgen
17.07.2022, 22:53 Uhr
Das griechische Militär schickte deshalb Spezialisten für atomare, biologische und chemische Kampfstoffe (ABC-Abwehr) zum Unglücksort.
(Foto: picture alliance/dpa/AP)
Als die Antonow An-12 nahe der griechischen Stadt Kavala zerschellt, überlebt niemand von den acht Insassen. Nach dem Absturz gibt es stundenlang Explosionen, weil die Maschine 11,5 Tonnen Munition geladen hatte. Die Einsatzkräfte können dennoch alle Leichen der ukrainischen Crew bergen.
Nach dem Absturz einer Frachtmaschine in Griechenland sind im Laufe des Tages alle acht verunglückten Besatzungsmitglieder geborgen worden. Kampfmittelspezialisten fanden bei ihrem Einsatz an der Unglücksstelle keine giftigen Substanzen, wie die griechische Nachrichtenagentur ANA berichtete. Der Zeitung "To Proto Thema" zufolge soll auch die Blackbox des Fliegers entdeckt worden sein.
Die Maschine des Typs Antonow An-12 war am späten Samstagabend nahe der nordostgriechischen Stadt Kavala abgestürzt. Der Pilot hatte Probleme mit einem Triebwerk gemeldet und eine Notlandung angefragt. Der Flieger schaffte es jedoch nicht mehr bis zu einem Flughafen, sondern stürzte auf ein Feld und ging in Flammen auf. Bei dem Unfall waren alle Insassen ums Leben gekommen. Nach Angaben Kiews handelt es sich bei allen um ukrainische Staatsangehörige. Die Maschine war von Serbien aus mit dem Ziel Bangladesch gestartet und hatte dem serbischen Verteidigungsminister Nebojsa Stefanovic zufolge 11,5 Tonnen Munition an Bord.
Empfänger war laut Stefanovic das bangladeschische Verteidigungsministerium. Die bangladeschische Armee bestätigte, dass die Fracht für sie bestimmt gewesen sei. Das Flugzeug habe "von Serbien bereitgestellte Trainings-Mörsergranaten für die bangladeschische Armee" transportiert. "Es befanden sich keine Waffen in der Ladung und die Ladung war versichert."
Feuerwehrleute kamen ins Krankenhaus
Eigentümer der Fracht sei das serbische Unternehmen Valir gewesen, das auf den Handel mit Militärgütern spezialisiert sei, sagte der serbische Verteidigungsminister weiter. Die ukrainische Fluggesellschaft Meridian erklärte, sie sei Betreiberin der Maschine gewesen. Firmenchef Denys Bohdanowytsch bestätigte den Tod der gesamten Besatzung. Der Vorgang habe nichts mit dem Krieg zwischen Russland und der Ukraine zu tun, sagte Bohdanowytsch.
Nach dem Absturz gab es am Unglücksort noch stundenlang Explosionen, beißender Rauch entwickelte sich, zwei Feuerwehrleute kamen trotz Masken mit Atemwegsproblemen ins Krankenhaus. Das griechische Militär schickte deshalb Spezialisten für atomare, biologische und chemische Kampfstoffe (ABC-Abwehr) zum Unglücksort.
Quelle: ntv.de, lve/dpa