In Tripolis stürmen Angreifer das Außenministerium und sprengen sich im Gebäude in die Luft, offenbar gibt es mehrere Tote. Sicherheitskreise vermuten den IS hinter dem Anschlag.

Bei einem Anschlag auf das libysche Außenministerium in Tripolis sind mindestens drei Menschen getötet worden. Zehn weitere seien verletzt, teilte das Gesundheitsministerium mit. Die Behörden sprachen von einem Terroranschlag. Zu der Tat bekannte sich bislang niemand.

Vor dem Gebäude sei zunächst eine Autobombe explodiert, anschließend hätten "drei oder vier Angreifer" das Ministerium gestürmt, heißt es aus örtlichen Sicherheitskreisen. Nach der Erstürmung des Ministeriums sprengte sich den Angaben zufolge ein Selbstmordattentäter in die Luft. Außerdem habe es Schusswechsel gegeben. Über dem Gebäude stieg Rauch auf. Krankenwagen, Rettungssanitäter und Sicherheitskräfte versammelten sich vor dem Ministerium.

Bei einem der Todesopfer handelte es sich den Angaben aus Sicherheitskreisen zufolge um einen ranghohen Diplomaten. Dieser leitete demnach eine Abteilung im Außenministerium.

Seit dem Sturz des langjährigen libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 herrscht Chaos in dem nordafrikanischen Land. Die international anerkannte Regierung ist schwach und hat weite Teile des Landes nicht unter Kontrolle. Ihre Autorität wird von einer Gegenregierung in Frage gestellt, die im Osten des Landes herrscht. Rivalisierende Milizen, Stämme und Dschihadisten kämpfen um die Kontrolle über Gebiete und die großen Ölvorkommen.