Politik

Reaktionen der islamischen Welt "Angriff zeigt, dass Israel keinen Frieden anstrebt"

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Eine Überwachungskamera zeigt die Explosion in Doha infolge des israelischen Angriffs.

Eine Überwachungskamera zeigt die Explosion in Doha infolge des israelischen Angriffs.

(Foto: picture alliance / Anadolu)

Mit Kampfjets und Drohnen attackiert Israel die Hamas-Führung in Katar. In der Region sorgt die Attacke für scharfe Reaktionen. Ägypten ruft die internationale Gemeinschaft zum Handeln auf.

Nach dem israelischen Angriff auf die Führungsspitze der Hamas in Katar ist die Empörung in der islamischen Welt groß. Die Türkei verurteilte die Attacke als "niederträchtig". "Der gezielte Angriff auf die Verhandlungsdelegation der Hamas während der andauernden Waffenstillstandsverhandlungen zeigt, dass Israel keinen Frieden anstrebt, sondern eine Fortsetzung des Krieges beabsichtigt", teilte das Außenministerium in Ankara mit. Es handele sich um einen "niederträchtigen" Angriff auf die Souveränität und Sicherheit Katars. Die Türkei stehe an der Seite des Golfstaats, hieß es weiter.

Irans Regierung erklärte, der Angriff stelle einen "Verstoß gegen die Prinzipien, Ziele und Regeln der Charta der Vereinten Nationen" dar. Jordanien sprach von einer "feigen Aggression". Außenminister Aiman al-Safadi sagte auf X, der Angriff stelle einen eklatanten Verstoß gegen das Völkerrecht dar. Der Angriff sei eine Fortsetzung der "brutalen israelischen Aggression", die die Sicherheit und Stabilität der gesamten Region gefährde.

Der einflussreiche Golfstaat Saudi-Arabien nannte den Angriff einen eklatanten Verstoß gegen die katarische Souveränität. Das Außenministerium warnte vor den "schwerwiegenden Folgen" Israels anhaltender Angriffe für die Region. Riad bekundete volle Solidarität mit Katar. Saudi-Arabiens Kronprinz und faktischer Herrscher, Mohammed bin Salman, bekräftigte, dass das Königreich alle Mittel einsetzt, um Katar bei der Wahrung seiner Sicherheit und Souveränität zu unterstützen.

Ägypten forderte die internationale Gemeinschaft auf, zu handeln und Verantwortliche zur Rechenschaft zu ziehen. Der Angriff stelle einen "gefährlichen Präzedenzfall" dar und sei eine inakzeptable Entwicklung, teilte das Büro des Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi mit. Die Eskalation Israels untergrabe die internationalen Bemühungen zur Deeskalation. Neben den USA und Katar vermittelt auch Ägypten zwischen den Konfliktparteien im Gaza-Krieg.

Der emiratische Präsidentenberater Anwar Gargasch nannte den Angriff eine "heimtückische israelische Attacke". Die Vereinigten Arabischen Staaten stünden fest an der Seite ihres Schwesterstaats Katar. "In voller Solidarität mit dem lieben Katar", postete auch der emiratische Außenminister Abdullah bin Sajid.

Auch der palästinensische Präsident Mahmud Abbas kritisierte den "brutalen Angriff auf Katar", der die Sicherheit und Stabilität der Region gefährde. Ähnlich äußerten sich der Irak, der Oman und Kuwait. Die Arabische Liga bezeichnete den Angriff als inakzeptable Verletzung der katarischen Souveränität.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa

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