Reiches Paar spendet Millionen "Anschubfinanzierung" soll Wagenknecht in Regierungen bringen
27.03.2024, 16:49 Uhr Artikel anhören
Parteispender erhoffen sich mit dem BSW Wahlerfolge.
(Foto: REUTERS)
Erst seit Jahresbeginn gibt es das Bündnis Sahra Wagenknecht, doch die Partei sammelt bereits kräftig Spenden für die bevorstehenden Wahlkämpfe. Ein Investorenpaar unterstützt das BSW mit mehreren Millionen Euro und klärt nun über die Ziele mit der Partei auf.
Lotte Salingré und Thomas Stanger aus Mecklenburg-Vorpommern sorgen im Januar 2024 mit einer Millionenspende an das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) für Aufsehen. Auf die "sinnvolle Anschubfinanzierung" der neu gegründeten Partei fließen nun weitere 4,1 Millionen Euro an die Partei der ehemaligen Linken-Fraktionschefin. Im Interview mit dem "Spiegel" erklärt Parteimitglied Stanger, wo es mit dem BSW hingehen soll. Er spricht sich für eine Regierungsbeteiligung aus.
Man dürfe sich zwar "nicht als Mehrheitsbeschaffer" missbrauchen lassen, sagte Stanger dem Magazin, "aber da, wo ein echter Einfluss auf die Politik möglich ist, sollte das BSW sich auch in Regierungen beteiligen". Persönlich hätten er und seine Frau "natürlich auch nichts gegen eine Kanzlerin Sahra Wagenknecht".
Insgesamt mehr als 5,1 Millionen Euro sind mittlerweile zusammengekommen, weitere Zahlungen schließt Stanger nicht aus: "Nichts ist unmöglich, aber unseren Mitteln sind, im Gegensatz zu einigen Spekulationen, leider Grenzen gesetzt." Die "positive Energie", die von der neuen Partei ausgehe, dürfe nicht am Geld scheitern. Stanger sagt, er strebe weder Amt noch Mandat an.
Spenden sollen "faire Chance" geben
Wie Salingré im Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland im Januar sagte, stimme das Paar mit den Programmpunkten des BSW zu weit über 90 Prozent überein. "Uns waren Frieden und soziale Gerechtigkeit immer schon wichtig. Aber unter den Parteien, die für uns wählbar sind, vertritt momentan keine diese Positionen", so die 60-Jährige. Daher sei man auch dem BSW beigetreten.
Die finanzielle Unterstützung soll der Partei "eine faire Chance gegenüber den etablierten Parteien mit entsprechend großer Wahlkampfkasse" geben. Bereits im Januar sagte Stanger, dass er sich über Wahlerfolge freuen würde.
Nach eigenen Angaben habe das Paar sein Vermögen in der Hightech-Branche gemacht. "Ich habe eine Firma mit aufgebaut und bin dort noch Teilhaber. Wir hatten das Glück, im richtigen Moment die richtigen Leute getroffen und die richtige Idee gehabt zu haben", so Stanger. Seit Jahren nutze man einen Teil des Wohlstands dazu, Organisationen zu unterstützen, die sich für Frieden, soziale Gerechtigkeit und Klimaschutz einsetzten.
Quelle: ntv.de, mba