Politik

Anti-IS-Einsatz beendet Ausländische Kampftruppen haben Irak verlassen

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US-Soldaten bleiben in beratender Funktion "als eingeladene Gäste der Republik Irak" im Land.

(Foto: picture alliance/AP Photo)

Vor vier Jahren schon erklärte der damalige irakische Regierungschef den Sieg über die Terrormiliz IS. Doch der Kampf geht weiter - nun ohne direkte Beteiligung der USA und ihrer Verbündeten. Nordamerikanische Soldaten sind allerdings weiter im Irak stationiert.

Wie angekündigt ist der Kampfeinsatz der von den USA angeführten Koalition gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im Irak mit dem Jahresende 2021 beendet. "Es befinden sich keine weiteren ausländischen Kampftruppen auf irakischem Boden", teilte die Regierung in Bagdad mit. Diese hätten all ihre Kräfte abgezogen und ihre Ausrüstung außer Landes gebracht. Die Aufgabe der internationalen Anti-IS-Koalition sei nun wie vereinbart, irakische Sicherheitskräfte zu beraten und zu unterstützen.

Der Kampfeinsatz sei beendet, bestätigte die Koalition bei Twitter. Die Soldaten seien in beratender Funktion jetzt lediglich "als eingeladene Gäste der Republik Irak" im Land. Ministerpräsident Mustafa al-Kasimi hatte den Anführern der Koalition und den beteiligten Partnern schon vor einigen Tagen für den Kampf gegen den IS gedankt. "Unsere Sicherheitskräfte stehen bereit, um unser Volk zu verteidigen."

Der Einsatz des Bündnisses hatte begonnen, nachdem der IS 2014 große Gebiete im Norden und Westen des Irak überrannt hatte. Mit internationaler Unterstützung - auch der Bundeswehr - konnten die irakischen Sicherheitskräfte die Extremisten nach und nach zurückdrängen. Im Dezember 2017 erklärte der damalige irakische Regierungschef Haidar al-Abadi den Sieg über den IS.

Neue Anschläge auf US-Militäreinrichtungen

Die USA hatten im Juli den Abzug der Kampftruppen bis zum Jahresende verkündet. Im Irak waren bisher nach Angaben des Weißen Hauses rund 2500 US-Kräfte im Einsatz. Beobachter gehen davon aus, dass sich die Zahl kaum verändern wird, die Soldaten aber künftig offiziell als Ausbilder und Berater im Einsatz sind. Vor allem die einflussreichen pro-iranischen schiitischen Milizen und Parteien im Irak verlangen einen US-Abzug. In den vergangenen Monaten waren mehrfach Einrichtungen angegriffen worden, die von den USA genutzt werden.

Der IS ist militärisch zwar offiziell besiegt, Zellen der Extremisten verüben aber immer wieder Angriffe, vor allem auf Sicherheitskräfte. Zuletzt kam die Sorge auf, die Terrormiliz könnte das Ende des US-Kampfeinsatzes zum Anlass für weitere Anschläge nehmen.

Quelle: ntv.de, mbo/dpa

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