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Dienstag soll er wieder arbeiten Austin sagt wichtiges Treffen zu NATO und Ukraine ab

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Der an Prostatakrebs erkrankte Politiker wurde am Sonntag mit einem akuten Blasenproblem ins Krankenhaus eingeliefert.

Der an Prostatakrebs erkrankte Politiker wurde am Sonntag mit einem akuten Blasenproblem ins Krankenhaus eingeliefert.

(Foto: AP)

Nachdem der an Krebs erkrankte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin am Wochenende erneut ins Krankenhaus und schließlich sogar auf die Intensivstation muss, soll er am Dienstag bereits wieder arbeiten. Seine Reise nach Brüssel kann der 70-Jährige aber nicht antreten.

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat wegen gesundheitlicher Probleme seine Teilnahme an wichtigen Treffen zur Ukraine und der NATO abgesagt. Er werde in dieser Woche nicht wie geplant nach Brüssel reisen, teilte Pentagon-Sprecher Pat Ryder in Washington mit. Ein Treffen der internationalen Kontaktgruppe zur Koordinierung von Waffenhilfen für die Ukraine am Mittwoch soll den Angaben zufolge nun virtuell stattfinden.

Austin werde, wenn es ihm möglich sei, daran teilnehmen. Beim NATO-Verteidigungsministertreffen am Donnerstag lasse er sich von der US-Botschafterin bei der NATO, Julianne Smith, vertreten. Der an Prostatakrebs erkrankte Politiker war am Sonntag mit einem akuten Blasenproblem ins Krankenhaus eingeliefert und nach einer Reihe von Tests und Untersuchungen auf die Intensivstation verlegt worden. Seine Amtsgeschäfte übergab er an Stellvertreterin Kathleen Hicks.

Der behandelnde Arzt im Militärkrankenhaus Walter Reed in der Nähe von Washington teilte am Montag mit, Austin habe sich unter Vollnarkose einem nicht chirurgischen Eingriff unterzogen. Er werde über Nacht weiter beobachtet, ein längerer Aufenthalt sei aber nicht zu erwarten. Man gehe davon aus, dass er am Dienstag wieder seinen Dienst aufnehmen könne. Die Prognose zu seiner Krebserkrankung sei weiterhin ausgezeichnet.

Biden zweifelt "keineswegs" an Amtsausübung

Der 70 Jahre alte Verteidigungsminister hatte seine Krankheit Mitte Januar öffentlich gemacht, war aber in die Kritik geraten, weil er sowohl die Diagnose als auch einen Krankenhausaufenthalt infolge von Komplikationen eines Eingriffs zunächst geheim gehalten hatte. Selbst US-Präsident Joe Biden wusste mehrere Tage lang nicht Bescheid, dass sein Verteidigungsminister im Krankenhaus lag.

Austin hatte sich für die mangelnde Transparenz entschuldigt. Auf die Frage, ob der Präsident Bedenken habe, dass Austin aufgrund seiner gesundheitlichen Probleme sein Amt nicht mehr ausüben könne, antwortete der Kommunikationsdirektor im Weißen Haus, John Kirby, am Montag: "Keineswegs".

Diesmal informiert Pentagon umgehend

Am Sonntag informierte das Pentagon bereits zwei Stunden nach Austins erneuter Krankenhauseinlieferung die Öffentlichkeit. Seine Einweisung in die Intensivstation sei "nach einer Serie von Tests und Auswertungen" erfolgt, erklärte das Ministerium. Austin befinde sich dort zur "unterstützenden Behandlung und engen Überwachung".

Das Weiße Haus und der Kongress seien informiert worden, erklärte das Pentagon. Vizeministerin Hicks übernahm mit Wirkung ab Sonntag 17 Uhr die Amtsgeschäfte Austins, wie Pentagonsprecher Ryder mitteilte. Nur wenige Stunden zuvor hatte Ryder hingegen noch erklärt, Austin habe die notwendigen geschützten Kommunikationssysteme ins Hospital mitgenommen, um von dort aus weiter "die Aufgaben und Pflichten seines Amtes" zu erfüllen.

Quelle: ntv.de, chl/dpa/AFP

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