Acht Flüge geplant Auswärtiges Amt: Lufthansa evakuiert Deutsche aus Israel
10.10.2023, 21:45 Uhr Artikel anhören
In Israel warten immer noch deutsche Staatsangehörige auf eine Möglichkeit, nach Hause zu kommen.
(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)
Die Lufthansa wird am Donnerstag und Freitag mehrere Sonderflüge zur Evakuierung von Deutschen aus Israel durchführen. Das teilt das Auswärtige Amt mit. Informationen über die Ticketvergabe sollen am Mittwoch folgen.
Die Lufthansa wird am Donnerstag und Freitag mit Sonderflügen Deutsche aus Israel holen. Es soll sich um vier Flüge pro Tag handeln, wie das Auswärtige Amt mitteilt. Die letzten technischen Details würden geklärt. Die Behörde wolle die in der Krisenvorsorgeliste ELEFAND registrierten deutschen Staatsangehörigen am Mittwoch darüber informieren, wie die Tickets für die Sonderflüge bei der Lufthansa gebucht werden könnten. Noch nicht registrierte ausreisewillige deutsche Staatsangehörige sollten sich umgehend in ELEFAND registrieren.
Vom Auswärtigen Amt hieß es auf Anfrage von ntv.de, dass 4500 deutsche Staatsangehörige auf der Krisenvorsorgeliste stehen. Man sei in engem Kontakt mit den israelischen Behörden und den in Israel befindlichen Personen, mit denen man über mögliche Ausreiseoptionen berate. Diese würden kontinuierlich über mögliche Wege, aus Israel auszureisen, informiert. "Nutzen Sie auch weniger bekannte Fluglinien, wie beispielsweise TUS-Airways, die Direktflüge nach Düsseldorf anbietet, aber auch Arkia oder Israir", teilt die Deutsche Botschaft in Tel Aviv auf ihrer Internetseite mit.
In einer Mitteilung der Botschaft, die ntv.de als E-Mail vorliegt, hieß es zuvor, dass man am Mittwoch für Personen mit gültigem deutschem Reisepass einen Bustransfer aus der Stadt zum Flughafen Amman in Jordanien organisiert habe. Dort angekommen, sollen die Reisenden kommerzielle Flüge nutzen und diese selbst buchen.
"Wir haben Evakuierungsflüge mit anderen Fluggesellschaften auf den Weg gebracht. Wir haben durch die Krisenhotline - diejenigen, die am Flughafen sind, konnten sich an uns wenden - Flugverbindungen vermittelt. Man musste dann umsteigen bei einigen Strecken. Ich verstehe, dass das eine furchtbare Situation ist, aber wenn Sie 100.000 Anrufe gleichzeitig haben, dann müssen Sie priorisieren", sagte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock im ZDF. Zuvor hatte es Kritik gegeben, dass sich das Auswärtige Amt nicht genug um deutsche Staatsangehörige kümmere.
Weitere EU-Staaten starten Rückholaktionen
Mehrere andere europäische Länder holen ihre Landsleute aus Israel angesichts der Kämpfe ebenfalls nach Hause. So erklärte die Lufthansa-Tochter Swiss, sie plane nach dem ersten Sonderflug am Dienstag einen weiteren am Mittwoch. Die 215 verfügbaren Sitzplätze in der Maschine seien über eine spezielle Hotline buchbar. Nach Angaben der Regierung in Bern halten sich rund 28.000 Schweizer in Israel und den besetzten palästinensischen Gebieten auf.
Auch Österreich bereitet für Mittwoch eine Evakuierung seiner Bürger aus Israel vor und setzt dafür ein militärisches Transportflugzeug ein. Etwa 200 Österreicher hätten bisher den Behörden mitgeteilt, dass sie das Land verlassen möchten. Ungarn, Portugal und Island organisierten bereits Evakuierungsflüge. Frankreich will am Donnerstag Staatsbürger mit einem Sonderflug aus Israel zurückholen. Air France werde den Flug durchführen, kündigte Außenministerin Catherine Collona in Paris an.
Quelle: ntv.de, rog/dpa/rts