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Grüne reagiert auf Kritk Baerbock: Videos aus New York sollten UNO helfen

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In Instagram-Videos präsentiert sich Ex-Außenministerin Baerbock als coole New Yorkerin, die mit Kaffee und Bagel zwischen Wolkenkratzern herumläuft. Erkennbare Sex-and-the-City-Anspielungen gefielen nicht jedem. Jetzt äußert sie sich dazu.

Die frühere Außenministerin und Grünen-Chefin Annalena Baerbock hat in einem Interview umstrittene Instagram-Videos verteidigt, die sie an ihrem neuen Arbeitsort New York zeigten. "Ich selber habe beim Filmen schmunzeln müssen", sagte sie der "Bild am Sonntag". "Weil, ein bisschen Selbstironie gehört ja bei solchen Videos immer dazu."

Sie habe Aufmerksamkeit für die Arbeit der Vereinten Nationen erregen wollen, so Baerbock, die seit kurzem Präsidentin der Generalversammlung der Vereinten Nationen ist. "Aufmerksamkeit zu erreichen, (...) dass die Vereinten Nationen gerade wichtig sind, das versuche ich auch auf Social Media", sagte Baerbock.

Ein Video zeigt, wie sie erste Schritte in New York macht, Kaffee und Bagel kauft und sagt, so machten das "die echten New Yorker". In einem anderen Video ist zeigte Baerbock bei einer Taxifahrt mit offenem Fenster und Fahrtwind im Haar zu sehen, dazu wird der Song "Empire State of Mind" von Jay-Z und Alicia Keys eingespielt, eine der inoffiziellen Hymnen der Stadt. Schließlich wurde ihr schwarzer Stöckelschuh in Großaufnahme gezeigt, als sie ausstieg - was manche an die in New York spielende Kultserie "Sex and the City" erinnerte und die Frage aufwarf, ob es da wirklich um die Arbeit der Vereinten Nationen oder doch eher um Selbstinszenierung ging.

Dorthin gehen, wo die Menschen sind

Baerbock sagte der "Bild am Sonntag", man müsse dorthin gehen, wo man die Menschen erreiche. Gerade junge Menschen seien auf Social Media aktiv. Dass sie auf sozialen Medien aktiv ist, hatte aber keine Kritik ausgelöst - das ist längst für die meisten Politiker Normalität. Die Kritik betraf Art und Inhalt der gefilmten Szenen.

Auch weil ursprünglich jemand anderes für den Posten vorgesehen war. Die erfahrene Diplomatin Helga Schmid war bereits als Präsidentin der Generalversammlung nominiert. Kurz vor dem Ende ihrer Amtszeit als Außenministerin wurde bekannt, dass Baerbock statt ihrer das auf ein Jahr befristete Amt in New York übernimmt.

Baerbock sagte, als Schmid ausgewählt wurde, sei noch erwartet worden, dass die Bundestagswahl erst wie geplant im September 2025 stattfinden würde. "Als wir vor einem Jahr sagen mussten, wer ist unsere Kandidatin, war ausgeschlossen, dass ein Regierungsmitglied dafür infrage kommt. Durch die Neuwahl hatte sich dann alles geändert." Daher habe sich auch die Besetzung dieser Position geändert. Darüber habe sie "mehrfach intensiv" im Austausch mit Helga Schmid gestanden.

Vorgänger war Premierminister

Es habe Tradition, dass ehemalige Regierungsmitglieder den Vorsitz der Generalversammlung übernehmen. Ihr Vorgänger sei Premierminister seines Landes gewesen. Es handelte sich um Philémon Yang aus Kamerun. Sie habe den Job gewollt, weil sie eine Leidenschaft für Außenpolitik und internationale Beziehungen habe.

Auf den Ukraine-Krieg angesprochen sprach sich Baerbock für eine Blauhelm-Friedenstruppe aus. "Wenn es zu einem Friedensvertrag kommt, dann muss der am besten abgesichert werden. Und wenn die Mehrheit der Mitgliedstaaten sagt, dafür bräuchte es auch Blauhelme, dann ist das etwas, was hoffentlich dauerhaft den Frieden sichern kann", sagte sie.

Quelle: ntv.de, vpe

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