Politik

Nicht nur über Russland reden Baerbock stellt Forderung an G7

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Es ist Baerbocks erster G7-Gipfel im neuen Amt - sie setzte sich sogleich dafür ein, auch über Klimaschutz zu sprechen.

(Foto: AP)

In Liverpool trifft die neue deutsche Außenministerin Baerbock erstmals auf ihre Amtskollegen der G7. Bei dem Treffen geht es vor allem um Russland und China, doch die Grünen-Politikerin fordert auch, über ein weiteres Thema zu sprechen.

Deutschlands neue Außenministerin Annalena Baerbock hat in Liverpool von den Außenministern der G7-Staaten gefordert, über die Bedeutung der Klimakrise für Frieden und Sicherheit zu sprechen. "Wir können uns der Illusion hingeben, dass der Westen eine Insel ist, aber auch auf dieser steigt das Wasser weiter unaufhaltsam an, wenn wir jetzt nicht handeln", erklärte sie. Die G7-Außenminister müssten "über die Klimakrise und darüber sprechen, was diese für Auswirkungen im Bereich Frieden und Sicherheit hat - für die besonders betroffenen Schwellen- und Entwicklungsländer, aber auch direkt für uns in Europa", betonte Baerbock. Der gemeinsame Umgang mit der Klimakrise werde auch einer der Schwerpunkte des deutschen G7-Vorsitzes ab Januar des kommenden Jahres sein.

In der nordenglischen Stadt kam sie auch erstmals in ihrer neuen Funktion mit US-Außenmininster Anthony Blinken und ihrer britischen Amtskollegin Liz Truss zu Gesprächen zusammen. Beim Treffen der Außenminister soll es vor allem um die Beziehungen der sieben Industriestaaten zu China und Russland gehen. Jedweder Einfall in ukrainisches Staatsgebiet seitens Russlands wäre "ein strategischer Fehler" und hätte "ernsthafte Konsequenzen", erklärten Blinken und Truss. Mitglied der G7 sind neben Deutschland, den USA und Großbritannien auch Kanada, Frankreich, Italien und Japan.

Bei ihrer letzten persönlichen Zusammenkunft vor der Übernahme des G7-Vorsitzes durch Deutschland wollen die Außenminister ein Zeichen gegen "Aggressoren gegen die Freiheit" setzen. "An diesem Wochenende werden die einflussreichsten Demokratien der Welt Stellung beziehen gegen Aggressoren, welche die Freiheit unterwandern wollen", sagte die britische Gastgeberin Liz Truss. Es solle eine "klare Botschaft" ausgesandt werden, "dass wir eine einheitliche Front sind".

Baerbock spricht mit Blinken und Truss

Ganz oben auf der Liste der Themen des bis Sonntag gehenden Treffens steht den Angaben zufolge der massive russische Truppenaufmarsch an der Grenze zur Ukraine. Weitere Themen sind unter anderem der Umgang mit China, die atomaren Bestrebungen des Iran sowie die Krise im von der Militärjunta geführten Myanmar. Die britische Außenministerin Truss betonte zum Auftakt des Treffens, sie wolle, dass die G7-Staaten ihre Beziehungen in den Bereichen Handel, Investitionen, Technologien und Sicherheit vertieften, "um Freiheit und Demokratie weltweit zu verteidigen und voranzubringen".

Truss traf sich am Freitagabend mit Baerbock und ihrem US-Kollegen Antony Blinken, die dann beide auch noch bilateral zusammenkamen. Blinkens Sprecher Ned Price erklärte nach dem Gespräch mit Baerbock, die beiden hätten über "Unterstützung für die Unabhängigkeit, Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine angesichts der russischen Aggression" gesprochen und darin übereingestimmt, "dass im Falle einer Eskalation durch Moskau eine starke Reaktion erforderlich" sei.

Baerbock erklärte vor Beginn des G7-Treffens, die Gruppe teile "gemeinsame Werte - Demokratie, Menschenrechte, den Einsatz für eine internationale Ordnung, die auf Regeln und nicht auf dem Recht des Stärkeren beruht." Es sei notwendig, sich für diese einzusetzen und sie gegebenenfalls auch zu verteidigen. Daher müsse auch über "Russland und die russischen Militärbewegungen im Grenzgebiet zur Ukraine" und das Verhältnis zu China gesprochen werden.

Quelle: ntv.de, vpe/AFP

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