Lukaschenko verstärkt Truppen Belarus positioniert Mehrfachraketenwerfer an Ukraine-Grenze
29.06.2024, 07:20 Uhr Artikel anhören
Auf diesem Anfang des Monats vom russischen Verteidigungsministeriums veröffentlichten Bild bereiten russische Truppen einen Raketenwerfer für gemeinsame russisch-belarussische Übungen vor.
(Foto: dpa)
Seit Kriegsbeginn nutzen russische Truppen auch Belarus für ihren Vorstoß auf die Ukraine. Nun schickt der Machthaber in Minsk, Kremlfreund Lukaschenko, zusätzliche Einheiten an die Grenze sowie Mehrfachraketenwerfer mit Hunderten Kilometer Reichweite.
Die Grenztruppen der autoritär geführten Ex-Sowjetrepublik Belarus haben nach eigenen Angaben zusätzliche Einheiten an der Grenze zur Ukraine aufgestellt. Dort seien Mehrfachraketenwerfer mit einer Reichweite von 300 Kilometern positioniert worden, sagte ein Sprecher der Grenztruppen der staatlichen Nachrichtenagentur Belta in Minsk zufolge.
Begründet wurde die Maßnahme mit angeblichen Spionage- und Sabotagevorbereitungen vonseiten der Ukraine. So hätten die Grenzschützer im Bezirk Mosyr einen Quadrokopter abgeschossen, der von ukrainischem Territorium aus in das Gebiet geflogen sei. Entlang der Grenze würden die Ukrainer regelmäßig Aufklärungsflüge mit Drohnen durchführen, hieß es dabei.
Zudem soll nach Angaben aus Minsk ein Waffenversteck im Grenzgebiet gefunden worden sein. Zugleich gebe es Informationen darüber, dass in der Gegend russische Legionäre, die aufseiten Kiews kämpften, aktiv seien.
Belarus ist der engste Verbündete von Russland. Machthaber Alexander Lukaschenko ist wirtschaftlich, finanziell, politisch und militärisch stark vom Kreml abhängig. Zwar nimmt Minsk nicht offiziell am russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine teil, doch bei Kriegsbeginn nutzten russische Truppen auch belarussisches Territorium für ihren Vorstoß auf die Ukraine.
Aus Belarus sind in diesem Jahr auch Tausende Migranten in die EU gekommen. Polen und die Europäische Union beschuldigen Russland und Belarus, Menschen aus Krisenregionen gezielt mit Visa und Logistik dabei zu helfen, unerlaubt in die EU zu kommen. Der polnische Grenzschutz registrierte seit Jahresbeginn 16.500 Versuche von Flüchtlingen, die Grenze zu überwinden. Im gleichen Zeitraum 2023 waren es noch 11.200.
Quelle: ntv.de, ghö/dpa