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"Vorgaben missachtet" Bericht: Bundeswehreinsätze im Ausland teurer als geplant

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Verteidigungsminister Boris Pistorius spricht mit Bundeswehrsoldaten, die in Mali stationiert sind.

(Foto: picture alliance/dpa)

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Mali, Südsudan, Kosovo, Irak, Jordanien: Bundeswehrsoldaten sind weltweit im Einsatz. Im vergangenen Jahr sind die Kosten dafür deutlich höher ausgefallen als gedacht - über 100 Millionen Euro mehr als veranschlagt. Gründe gibt es viele.

Die Kosten für die Auslandseinsätze der Bundeswehr sind einem Bericht zufolge im vergangenen Jahr deutlich höher ausgefallen als geplant. Statt der veranschlagten 700 Millionen Euro seien 813,9 Millionen Euro ausgegeben worden, berichtet der "Spiegel". Das Magazin beruft sich auf Angaben des Verteidigungsministeriums in einem Papier für den Haushaltsausschuss des Bundestags. Die Bundeswehr ist derzeit unter anderem in Mali, im Südsudan, im Kosovo sowie im Irak und in Jordanien im Einsatz.

Das Ministerium begründet die höheren Kosten mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie, Preissteigerungen, Verzögerungen bei Lieferketten sowie mit Kapazitätsengpässen bei Zulieferern. Zudem hätten Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine und die Inflation die Kosten in die Höhe getrieben. Ein weiterer Grund für die Mehrausgaben sei die Verschlechterung der Sicherheitslage in Mali, die Landtransporte teurer gemacht habe.

Weitere Preistreiber waren dem Bericht zufolge Transporte in die Einsatzgebiete und der Betrieb der Feldlager. Die Linken kritisierten die Mehrausgaben. "Die Bundeswehr überzieht ihre Kosten jedes Jahr und missachtet damit die Vorgaben des Bundestags", sagte die Linken-Haushaltspolitikerin Gesine Lötzsch dem "Spiegel". Sie habe den Eindruck, dass die Bundesregierung "eine Sonderrolle für die Bundeswehr" eingerichtet habe und sich auf eine Art Kriegswirtschaft einstelle.

Quelle: ntv.de, lar/AFP

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