Aufruf zu Deeskalation Biden erhöht Druck auf Netanjahu
19.05.2021, 17:15 Uhr
		                      US-Präsident Biden telefonierte erneut mit Israels Premier Netanjahu.
(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
Während sich im Konflikt zwischen Palästinensern und Israel keine Entspannung abzeichnet, setzen die USA bislang auf Zurückhaltung. Nun verschärft US-Präsident Biden den Ton, von Israel fordert er eine "bedeutsame Deeskalation". Doch der israelische Ministerpräsident weist den Aufruf zurück.
Angesichts einer zugespitzten Lage in der Nahost-Krise wirkt US-Präsident Joe Biden nun stärker auf Israel ein, um die Situation zu deeskalieren. Das Weiße Haus erklärte, Biden habe dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in einem Telefonat übermittelt, "dass er heute eine bedeutsame Deeskalation auf dem Weg zu einer Waffenruhe erwartet".
Damit verschärft Biden den Ton gegenüber Israel. Am Montag hatte er nach Angaben des Weißen Hauses in einem Telefonat mit Netanjahu seine "Unterstützung für einen Waffenstillstand zum Ausdruck gebracht". Am Mittwoch führte Biden sein viertes Telefonat mit Netanjahu seit Beginn der Gewalteskalation zwischen Israel und militanten Palästinensern.
Das Weiße Haus hatte das eigene Vorgehen am Montag gegen Kritik verteidigt und betont, die Regierung sei der Ansicht, mit "stiller intensiver Diplomatie" aktuell am meisten erreichen zu können. Eine Sprecherin der US-Regierungszentrale betonte nun, man halte dies weiter für den richtigen Ansatz. Netanjahu wies Bidens Aufruf zu einer Beruhigung des Konflikts umgehend zurück. "Ich bin entschlossen, diese Operation fortzusetzen, bis ihr Ziel erreicht ist", teilte der israelische Ministerpräsident über Twitter mit.
Die USA sind ein historischer Verbündeter Israels. Im UN-Sicherheitsrat blockierte Washington zuletzt Bemühungen für eine gemeinsame Erklärung zu der Gewalt zwischen Israel und Palästinensern. Zuletzt wuchs aber der Druck auf Biden aus der eigenen Demokratischen Partei, angesichts der vielen Opfer in der palästinensischen Zivilbevölkerung eine härtere Gangart gegenüber Israel einzuschlagen.
Quelle: ntv.de, mbe/AFP/dpa