Politik

Pilotenausbildung soll beginnen Biden macht Kehrtwende bei Kampfjets für Kiew

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Lange hat Kiew darum bitten müssen, jetzt kommen westliche Kampfjets in Reichweite. Auf dem G7-Gipfel macht US-Präsident Biden eine Kehrtwende und kündigt eine F-16-Ausbildungskoalition für ukrainische Piloten in Europa an. Wer später die Jets liefert, wird nun ausgehandelt.

US-Präsident Joe Biden hat grünes Licht gegeben für die Ausbildung ukrainischer Piloten an Kampfjets vom amerikanischen Typ F-16. Das sagte ein hochrangiger US-Regierungsvertreter am Rande des G7-Gipfels im japanischen Hiroshima. Eine Entscheidung über eine Lieferung von Kampfjets an die Ukraine solle zu einem späteren Zeitpunkt folgen.

Biden habe die Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten bei den Beratungen informiert, dass die Vereinigten Staaten "die Ausbildung ukrainischer Piloten an Kampfflugzeugen der vierten Generation, einschließlich der F-16, unterstützen werden", sagte der Regierungsbeamte. Während die Ausbildung laufe, werde die Koalition von Ländern, die sich an dieser Anstrengung beteiligen, entscheiden, "wann wir tatsächlich Jets bereitstellen, wie viele wir bereitstellen und wer sie bereitstellen wird". Die Ausbildung werde außerhalb der Ukraine an Standorten in Europa stattfinden und Monate dauern. "Wir hoffen, dass wir in den kommenden Wochen mit dieser Ausbildung beginnen können", sagte der US-Regierungsmitarbeiter weiter.

Die Ukrainer bitten seit langem um Kampfjets westlicher Bauart für die Verteidigung ihres Landes gegen den Angreifer Russland. Sie haben bislang aus dem Westen lediglich Kampfjets sowjetischer Bauart vom Typ MiG-29 erhalten. Die Streitkräfte des Landes wünschen sich allerdings Flugzeuge westlicher Bauart - allen voran in den USA gebaute F-16. Der Jet gilt als Multitalent, das in großer Stückzahl vorhanden ist und in vielen Staaten genutzt wird.

Dänemark und Großbritannien schließen sich an

Die US-Regierung hatte die Forderungen bislang abgewiesen. Als Herstellerland kommt den Vereinigten Staaten aber eine Schlüsselrolle zu - nicht nur wegen ihrer eigenen großen Bestände. Die USA müssen auch jeden Export von F-16 aus den Beständen der Verbündeten genehmigen. Und sie haben wegen der sensiblen Technologie der Jets auch Mitsprache, wer daran ausgebildet wird. Zuletzt hatten mehrere europäische Staaten den Druck verstärkt, bei der Frage auf Kiew zuzugehen.

Nach Bidens Ankündigung sagte Dänemark seine Unterstützung bei der Ausbildung ukrainischer F-16-Piloten zu. Das dänische Verteidigungsministerium teilte mit, zu diesem Schritt bereit zu sein. Dänemark arbeite daran mit seinen engen Verbündeten. Auch der britische Premierminister Rishi Sunak begrüßte Bidens Entscheidung, dass die USA die Ausbildung ukrainischer Piloten auf F-16-Kampfjets genehmigen wollen. Neben Großbritannien und Dänemark nannte Sunak weitere Teilnehmer der Koalition. "Das Vereinigte Königreich wird mit den USA und den Niederlanden, Belgien und Dänemark zusammenarbeiten, um der Ukraine die Kampfkraft in der Luft zu verschaffen, die sie benötigt", schrieb Sunak auf Twitter.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nannte Bidens Entscheidung "historisch". Er rechne damit, dass die praktische Umsetzung auf dem G7-Gipfel in Hiroshima besprochen werde, schrieb Selenskyj auf Twitter.

Quelle: ntv.de, mau/dpa

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