"Nicht für immer. 100 Tage" Biden plant Appell zum Maskentragen
04.12.2020, 03:05 Uhr
Noch-Präsident Trump hält nicht viel vom Mund-Nasenschutz. Sein Nachfolger im Amt will Masken dagegen dort, wo es geht, verpflichtend machen. Seine Möglichkeiten sind allerdings sehr beschränkt. Also appelliert er an die Vernunft.
Der gewählte US-Präsident Joe Biden will die Amerikaner bei seiner Amtseinführung dazu aufrufen, zur Eindämmung der Corona-Pandemie 100 Tage lang Masken in der Öffentlichkeit zu tragen. Außerdem werde er anordnen, dass der Mundschutz in Gebäuden von Bundesbehörden sowie in Verkehrsmitteln wie Flugzeugen getragen werden muss, sagte Biden in einem Interview mit CNN. "Nicht für immer. 100 Tage", so Biden.
Der US-Präsident kann das Tragen von Masken nur in sehr begrenztem Rahmen anordnen, größtenteils liegen solche Entscheidungen bei den einzelnen Bundesstaaten. Biden, der am 20. Januar ins Amt eingeführt wird, betonte, er sei überzeugt, dass man mit Masken und Impfungen einen erheblichen Rückgang der Coronavirus-Infektionen erreichen könne.
Die USA erleben gerade eine massive Corona-Welle mit einem starken Anstieg von Ansteckungen und auch Todesfällen. Der noch amtierende Präsident Donald Trump hatte das Tragen von Masken immer wieder ins Lächerliche gezogen und die Wirksamkeit angezweifelt.
Biden kündigte außerdem an, den renommierten Immunologe Anthony Fauci zu seinem Chefberater für medizinische Fragen zu machen. Fauci leitet das Nationale Institut für Allergien und Infektionskrankheiten in den USA und ist der bekannteste - und auch populärste - Corona-Experte. Als Angehöriger von Trumps Corona-Krisenstab tritt er entschieden für Vorsichtsmaßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus ein. In den vergangenen Monaten verlor er an Einfluss im Weißen Haus, weil seine Aufrufe, Masken zu tragen und vorsichtig zu sein, nicht zu Trumps Botschaft passten, dass Amerika die Pandemie bald hinter sich lassen werde.
Quelle: ntv.de, ino/dpa