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Vor Treffen mit Abbas Blinken beklagt Opferzahlen in Gaza als "viel zu hoch"

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Blinken trifft nach Treffen in Saudi-Arabien und mit israelischen Regierungsvertretern auch den Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas.

Blinken trifft nach Treffen in Saudi-Arabien und mit israelischen Regierungsvertretern auch den Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas.

(Foto: picture alliance/dpa/GPO/Handout via Xinhua)

Der US-Außenminister reist aktuell durch den Nahen und Mittleren Osten. Nach einem Gespräch mit Mitgliedern der israelischen Regierung äußert er Kritik an der Zahl der zivilen Kriegsopfer und stellt eine Forderung gegenüber Israel auf.

US-Außenminister Antony Blinken hat die hohe Zahl ziviler Opfer durch den israelischen Militäreinsatz im Gazastreifen beklagt und Israel zu einem besseren Schutz der Bevölkerung in dem Palästinensergebiet aufgerufen. Die Opferzahlen seien "viel zu hoch", sagte Blinken am Dienstag nach Gesprächen mit israelischen Regierungsvertretern in Tel Aviv.

Nach Angaben des US-Außenministeriums bekräftigte Blinken im Gespräch mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu die Unterstützung der USA für das Recht Israels, einen erneuten Angriff der Terrororganisation Hamas zu verhindern. Dann habe der US-Außenminister "die Wichtigkeit betont, weiteren zivilen Schaden zu vermeiden und zivile Infrastruktur in Gaza zu schützen", erklärte Außenministeriumssprecher Matthew Miller.

Bei einer Pressekonferenz sagte Blinken später, für Israel sei es "unglaublich schwierig, einem Feind gegenüberzustehen, der sich unter der Zivilbevölkerung versteckt, sich in Schulen und Krankenhäusern verschanzt, um zu schießen". Zugleich betonte er aber: "Der Preis, den die Zivilisten in Gaza, insbesondere die Kinder, jeden Tag zahlen, ist viel zu hoch." Es müssten außerdem mehr Lebensmittel, Wasser und Medizin in den Gazastreifen gebracht werden.

Palästinensische Autonomiebehörde muss sich "reformieren"

Blinken bemüht sich während seiner Nahost-Reise derzeit um eine Deeskalation. Am Montag hatte er Saudi-Arabien besucht und dort mit dem Kronprinzen Mohammed bin Salman unter anderem über eine Annäherung Riads an Israel beraten. Er will sich zudem mit Palästinenserpräsident Abbas treffen.

Nach Ansicht der USA könnte eine neu gestaltete Palästinensische Autonomiebehörde nach dem Ende der Kämpfe die Verwaltung des Gazastreifens übernehmen. Die Autonomiebehörde müsse sich aber "selbst reformieren und ihre Regierungsführung verbessern", sagte Blinken. Israel müsse zugleich "aufhören, Schritte zu unternehmen, die die Fähigkeit der Palästinenser, sich selbst effektiv zu regieren, untergraben".

Palästinenserpräsident Abbas wird auch zu Beratungen in Jordanien erwartet. Der jordanische König Abdullah II. hat ihn zu einem gemeinsamen Treffen mit dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi eingeladen. Ziel sei es, "die arabischen Positionen zu koordinieren, um einen sofortigen Waffenstillstand im Gazastreifen zu erreichen und die ununterbrochene Lieferung humanitärer Hilfe zu gewährleisten", teilte der Königspalast in Amman mit.

Quelle: ntv.de, lme/AFP

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