Politik

Peskow: "Wir mögen ihn nicht" Russen jubeln über Johnson-Rücktritt

Unbenannt.jpg

Großbritannien gehört zu den größten Unterstützern der Ukraine im Kampf gegen Russland, sowohl finanziell als auch militärisch. Entsprechend groß ist die Freude über den Rücktritt von Premier Johnson. Russlands Ex-Präsident Medwedew hofft sogar auf ähnliche Nachrichten aus Deutschland.

Kremlsprecher Dmitri Peskow freut sich auf "professionellere Leute" an der Macht.

Kremlsprecher Dmitri Peskow freut sich auf "professionellere Leute" an der Macht.

(Foto: imago images/SNA)

Russland hat den Rücktritt des britischen Premierministers Boris Johnson mit Häme bejubelt. "Die 'besten Freunde der Ukraine' gehen. Der 'Sieg' ist in Gefahr!", schrieb der Vizechef des russischen Sicherheitsrates, Ex-Präsident Dmitri Medwedew, bei Telegram. Johnsons Abgang sei das "rechtmäßige Ergebnis britischer Unverfrorenheit und niveauloser Politik. Besonders auf internationalem Feld", meinte Medwedew.

Der britische Premier ist einer der glühendsten Unterstützer der ukrainischen Regierung in ihrem Kampf gegen den russischen Angriffskrieg. Zuletzt hatte Johnson Mitte Juni die Hauptstadt Kiew besucht und dort den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj getroffen. Insgesamt hat Großbritannien der Ukraine Militärhilfen im Umfang von 2,3 Milliarden Pfund zugesagt.

Mehr zum Thema

Johnson war nach einer Reihe von Skandalen am Mittag als Parteichef der britischen Konservativen zurücktreten. Üblicherweise bleibt der scheidende Premier so lange im Amt, bis ein Nachfolger gewählt wird. Doch dagegen regt sich Widerstand. Medwedew schrieb, dass vielleicht weitere Verbündete der Ukraine wegbrechen könnten. "Wir warten auf Neuigkeiten aus Deutschland, Polen und dem Baltikum", so der frühere Staatschef. Allerdings wackeln dort die Regierungen nicht.

Kremlsprecher Dmitri Peskow sprach von einer schweren Krise in Großbritannien. "Was Herrn Johnson selbst angeht, so mag er uns überhaupt nicht. Und wir ihn auch nicht", sagte Peskow der Agentur Interfax zufolge. Zugleich äußerte er die Hoffnung, dass in Großbritannien irgendwann "professionellere Leute" an die Macht kämen, die auch die Notwendigkeit von Dialog verstünden. "Aber im Moment ist darauf kaum zu setzen."

Quelle: ntv.de, jug/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen