Politik

Leipzig fahndet nach Tätern Brandsätze auf Flüchtlingsunterkunft geworfen

Wer hinter dem Anschlag auf die Asylbewerberunterkunft in Leipzig steckt, ist noch unklar.

Wer hinter dem Anschlag auf die Asylbewerberunterkunft in Leipzig steckt, ist noch unklar.

(Foto: dpa)

Kaum sind die Gedenkveranstaltungen für das Pogrom von Rostock-Lichtenhagen beendet, sorgt ein Anschlag auf eine Asylbewerberunterkunft in Leipzig für Schlagzeilen. Unbekannte werfen in der Nacht Brandsätze gegen das Gebäude. Sachsens Innenminister spricht von einem Alarmzeichen.

Auf eine Geflüchteten-Unterkunft in Leipzig ist ein Brandanschlag verübt worden. Unbekannte Täter warfen in der Nacht mehrere Brandsätze gegen eine Hauswand, wie das Landeskriminalamt (LKA) mitteilte. Sicherheitskräfte hätten "ein punktuelles Feuer" sehr schnell löschen können, sodass nur ein geringer Schaden entstanden sei. Verletzt wurde niemand. Das sächsische Innenministerium kündigte eine verstärkte Bewachung aller Asylbewerberunterkünfte an.

Der Angriff ereignete sich am Ende einer Woche, in der vielfach an die rassistischen Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen vor 30 Jahren erinnert wurde. Im August 1992 hatten Anwohner und Neonazis unter dem Applaus Tausender Schaulustiger die Zentrale Aufnahmestelle für Asylsuchende und ein Wohnheim für vietnamesische Arbeiter angegriffen und teils in Brand gesetzt.

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Das sächsische LKA konnte bislang keine Angaben zu den Tätern in Leipzig machen. Die Ermittler baten um Zeugenhinweise. Ein politischer Hintergrund könne nicht ausgeschlossen werden. Die "Task Force Gewalt" im Landeskriminalamt habe die Ermittlungen übernommen. Der Verdacht laute auf versuchte besonders schwere Brandstiftung.

Innenminister Armin Schuster nannte es ein Alarmzeichen, "dass solch menschenverachtende Straftaten nicht der Vergangenheit angehören". Es sei auch den umsichtigen Sicherheitskräften der Unterkunft zu verdanken, dass keine Menschen zu Schaden gekommen und nur geringer Sachschaden entstanden sei, erklärte der CDU-Politiker in einen Tweet. Die Gemeinschaftsunterkunft befindet sich in einem Plattenbau im Stadtteil Lausen-Grünau. Laut Stadt Leipzig hat sie 225 Plätze.

Quelle: ntv.de, fzö/dpa

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