Politik

"Sprechen lieber über Frieden" Brasilien versagt Ukraine Munition für Gepard

Aller Herzlichkeit beim Treffen im Januar zum Trotz bleibt Brasilien bei seinem Nein zur Lieferung dringend benötigter Munition für den Flugabwehrpanzer Gepard in der Ukraine.

Aller Herzlichkeit beim Treffen im Januar zum Trotz bleibt Brasilien bei seinem Nein zur Lieferung dringend benötigter Munition für den Flugabwehrpanzer Gepard in der Ukraine.

(Foto: picture alliance/dpa)

Brasilien wird keine Munition für den Flugabwehrpanzer Gepard bereitstellen. Den hatte Deutschland zuvor der Ukraine geliefert, um russische Luftangriffe bekämpfen zu können. In Brasilien wolle man dagegen Frieden vermitteln.

Brasilien hält an seinem strikten Nein zur Lieferung von Panzermunition an die Ukraine fest. "Das werden wir nicht tun", sagte der brasilianische Außenminister Mauro Vieira auf der Sicherheitskonferenz in München auf eine entsprechende Frage. "Anstatt am Krieg teilzunehmen, sprechen wir lieber über Frieden", fügte er hinzu. Zugleich betonte Vieira die Bereitschaft seines Landes, bei Verhandlungen zu einem Waffenstillstand und später für einen Frieden zu vermitteln. Brasilien sei bereit zu helfen, "wann immer es möglich ist".

Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hatte sein Land bei einem Besuch von Kanzler Olaf Scholz in Brasilien Ende Januar als Vermittler zwischen Russland und der Ukraine gemeinsam mit China ins Spiel gebracht und die Bildung einer Art "Friedensclub" vorgeschlagen.

In der Debatte über Munitionslieferungen hatte sich die Bundesregierung seit April 2022 um brasilianische Munition für die der Ukraine gelieferten deutschen Flugabwehrpanzer vom Typ Gepard bemüht. Scholz hatte von Lula bei seinem Besuch eine Absage erhalten. Die Munition für die Gepard-Panzer ist knapp.

Vieira verteidigte die Haltung der brasilianischen Regierung, Sanktionen gegen Russland nicht mitzutragen. Lula habe die russische Invasion in die Ukraine seit Beginn seiner Regierung als Verstoß gegen internationales Recht verurteilt. Sanktionen habe man aber nicht verhängt, weil diese nach brasilianischem Recht nur bei solchen Maßnahmen möglich seien, die vom UN-Sicherheitsrat verhängt würden. Vor dem Hintergrund des sich zuletzt verschärfenden Konflikts zwischen den USA und China betonte der Außenminister, sein Land pflege seit Langem exzellente Beziehungen zu beiden Ländern.

Quelle: ntv.de, als/dpa

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