Im Sommer unter zwei Bedingungen Braun: Dann kehren wir zur Normalität zurück
06.03.2021, 12:53 Uhr
Helge Braun nennt zwei Bedingungen für eine Rückkehr zur Normalität im Sommer.
(Foto: Michael Kappeler/dpa-Pool/dpa)
Auch der neue Stufenplan von Bund und Ländern erlaubt vielerorts nur geringfügige Lockerungen der Corona-Maßnahmen. Wann kommt die Normalität zurück? Kanzleramtsminister Braun sagt, im Sommer könnte es so weit sein. Unter zwei Bedingungen.
Kanzleramtsminister Helge Braun stellt in der Corona-Krise eine vollständige Rückkehr zur Normalität im Sommer in Aussicht. "Wenn wir jedem in Deutschland ein Impfangebot gemacht haben, dann können wir zur Normalität in allen Bereichen zurückkehren", sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Das werde "im Sommer" so weit sein. "Dann kehren wir in vollem Umfang zur Normalität zurück. Und alle Einschränkungen fallen", so Braun. Er nannte aber zwei Bedingungen: Dass es keine neue Mutante gebe, die "den ganzen Impferfolg infrage stellt" und dass die Pharmakonzerne ihre Lieferversprechen zum Impfstoff einhalten. Kanzlerin Angela Merkel hatte vor einigen Wochen betont, dass der Sommer bis zum 22. September dauere.
Braun äußerte sich dabei auf die Frage, ob Geimpfte ihre Freiheitsrechte zurückbekommen sollten. Braun bejahte dies für die Zeit, nachdem alle ein Impfangebot bekommen haben. All jene, die dieses nicht wahrnähmen, träfen eine individuelle Entscheidung, "dass sie das Erkrankungsrisiko akzeptieren". Bis dahin hält er aber weiter Einschränkungen für erforderlich. "Als Zwischenstadium zur Normalität kann ich mir vorstellen, dass drei Gruppen ihre Freiheitsrechte zurückbekommen: Geimpfte, Genesene und aktuell Getestete." Voraussetzung sei, dass sie niemanden gefährdeten. Es brauche weitere Studien, um das zu beurteilen.
Ob auch ein Sommerurlaub möglich sein wird, wollte Braun nicht sagen. "Es wäre ein bisschen kühn, darüber schon zu spekulieren", sagte er. Er sei sich "ziemlich sicher, dass wir uns im Sommer, wie im vergangenen Jahr, draußen ziemlich normal bewegen können". Durch das Reisen werde aber das Virus möglicherweise verbreitet. Ab Pfingsten könne man aber "über Reisen und Freizeit deutlich entspannter reden". Was Reisen zu Ostern angeht, sei er sehr skeptisch.
Braun verteidigte auch das Vorgehen der Bundesregierung beim Thema Schnelltests. Es sei nie verabredet gewesen, dass diese die Schnelltests kauft. Das müssten die Länder tun. Der Bund bezahle diese lediglich. Auch die Testzentren müssten die Länder aufbauen. Er reagierte damit auf Kritik der Opposition und aus den Bundesländern, die Merkel und Gesundheitsminister Jens Spahn schlechte Vorbereitung auf die geplanten Schnelltests und schlicht Missmanagement der Corona-Krise vorwerfen.
Quelle: ntv.de, vpe