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Für US-Militär bestimmt Britische E-Mails landen versehentlich in Mali

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Britischer Verteidigungsminister Ben Wallace bei einem Besuch in Berlin.

Britischer Verteidigungsminister Ben Wallace bei einem Besuch in Berlin.

(Foto: IMAGO/dts Nachrichtenagentur)

Eigentlich waren die Mails für das US-Militär bestimmt. Wegen eines Tippfehlers landen mehrere Nachrichten des britischen Verteidigungsministeriums jedoch in Mali. Die Urlaubsplanung der Beamten dürfte dort kaum auf Interesse stoßen - doch die E-Mails enthielten auch anderen Informationen.

Nach dem versehentlichen Senden von E-Mails aufgrund eines Tippfehlers an das mit Russland verbündete Mali hat das britische Verteidigungsministerium nach eigenen Angaben eine Untersuchung eingeleitet. "Eine kleine Anzahl" von E-Mails mit teilweise geheimen Inhalten sei irrtümlich an die falsche Adresse geschickt worden, erklärte das Ministerium. Wie die Zeitung "The Times" berichtete, waren die Nachrichten eigentlich für das US-Verteidigungsministerium bestimmt, gingen stattdessen aber nach Mali.

Grund dafür sei ein Tippfehler in der E-Mail-Adresse gewesen. Beamte hätten beim Domänenteil versehentlich die Endung .ml angegeben - wie bei Adressen in dem westafrikanischen Land - anstatt die Endung .mil, die das US-Militär nutzt, berichtete die "Times".

Die meisten Nachrichten enthielten demnach zwar triviale Informationen, etwa die Urlaubsplanung der Beamten. Andere enthielten jedoch detaillierte Beschreibungen britischer Forscher zu Hyperschallraketen, berichtete die Zeitung. Das Ministerium betonte, die Mails würden "keine Informationen enthalten, die die operative Sicherheit oder technische Daten gefährden könnten". Alle "sensiblen Informationen" würden über Systeme ausgetauscht, die das Risiko eines solchen Fehlers "minimieren".

Erst vergangene Woche hatte die Zeitung "Financial Times" berichtet, dass Millionen E-Mails des US-Militärs aufgrund von Tippfehlern versehentlich nach Mali geleitet worden waren. Mali ist einer mehrerer mit Russland verbündeter Staaten in Afrika. Die russische Söldnergruppe Wagner ist dort zum Schutz der Regierung im Einsatz, führt Schulungen durch und ist in verschiedenen Bereichen beratend tätig.

Die USA hatten diese Woche den malischen Verteidigungsminister sowie zwei Beamte in dem Land mit Sanktionen belegt, denen sie vorwerfen, die Wagner-Gruppe zu unterstützen.

Quelle: ntv.de, lno/AFP

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