Politik

Nach Terrorwarnung in Belgien Brüsseler Polizei schnappt Anschlagsplaner

In einer konzertierten Aktion werden 40 Wohnungen im ganzen Land durchsucht.

In einer konzertierten Aktion werden 40 Wohnungen im ganzen Land durchsucht.

(Foto: dpa)

Unlängst erhält die Brüsseler Polizei Hinweise darauf, dass Terrorplaner aus Syrien kommend Richtung Europa unterwegs seien, um neue Anschläge zu planen. Jetzt schlägt die Polizei zu. Mit Erfolg.

Bei einem neuen Anti-Terror-Einsatz hat die belgische Polizei in der Nacht zum Samstag zahlreiche Wohnungen durchsucht. Bei "mehreren Dutzend" Hausdurchsuchungen in 16 Städten seien zwölf Verdächtige festgenommen worden, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Die Razzien seien im Zuge von Terrorermittlungen erfolgt, die ein "sofortiges Eingreifen" erfordert hätten. Sie fanden demnach in der Hauptstadt Brüssel sowie in wallonischen und flämischen Städten statt. Es seien "weder Waffen noch Sprengstoff" gefunden worden.

Erst am Freitagabend hatte die belgische Staatsanwaltschaft die Festnahme eines achten Verdächtigen im Zusammenhang mit den Anschlägen in Brüssel bekanntgegeben. Gegen den 30-jährigen Belgier Youssef E. A. wurde Haftbefehl erlassen. Ihm werden "die Teilnahme an Aktivitäten einer Terrorgruppe, Mord sowie versuchter Mord in einem terroristischen Kontext als Täter, Mittäter oder Komplize" vorgeworfen.

Erst vor wenigen Tagen hatte die belgische Polizei eine Warnung erhalten, dass sich IS-Kämpfer auf den Weg nach Europa gemacht hätte und Anschläge in Belgien und Frankreich planten. Die Sicherheitsstufe im Land war aber zunächst nicht auf die höchste Stufe angehoben worden, da keine unmittelbare Anschlagsgefahr drohe. Demnach habe eine Gruppe von Syrien vor etwa zwei Wochen Syrien verlassen, um über die Türkei nach Griechenland zu kommen.

Erhöhte Achtsamkeit ist gefragt

Wegen der anhaltenden Terrorgefahr hatte auch Bundesinnenminister Thomas de Maizière die Bevölkerung zu mehr Wachsamkeit auf gerufen. Nötig sei eine "erhöhte Achtsamkeit, wenn sich Familienangehörige, Nachbarn oder Freunde radikalisieren", sagte der Minister und bezeichnete dieses Vorgehen als "Teil unserer Sicherheitsarchitektur".

Im März hatten sich Selbstmordattentäter am Flughafen von Brüssel und in der U-Bahn der belgischen Hauptstadt in die Luft gesprengt. 32 Menschen wurden getötet.

Quelle: ntv.de, ppo/AFP/rts

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