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Schutz der NATO-Flanke Bundeswehr: Zehn Alarmstarts seit März über der Ostsee

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Ein deutscher Eurofighter am 10. April bei der Identifizierung einer russischen Transportmaschine vom Typ Il-76.

Ein deutscher Eurofighter am 10. April bei der Identifizierung einer russischen Transportmaschine vom Typ Il-76.

(Foto: Deutsche Luftwaffe)

Seit Anfang März sichern deutsche Kampfjets den NATO-Luftraum über dem Baltikum. Seitdem zählt die Bundeswehr zehn Alarmstarts, um russische Militärmaschinen ohne elektronische Kennung zu identifizieren. Laut dem Einsatzführer bewegt sich die Zahl "ganz normal im Rahmen".

Die deutsche Luftwaffe ist seit der Übernahme der Luftraumüberwachung über Estland, Lettland und Litauen Anfang März zu zehn Alarmstarts über den baltischen NATO-Staaten aufgestiegen. Bei dem "NATO Air Policing Baltikum" hätten die deutschen Piloten in ihren Eurofighter-Kampfflugzeugen russische Militärmaschinen im internationalen Luftraum über der Ostsee identifiziert, teilte der deutsche Einsatzkontingentführer, Oberstleutnant Swen Jacob, auf der lettischen Luftwaffenbasis Lielvarde mit. Erstmals sei dabei am 11. März auch ein Alarmstart gemeinsam mit Schweden als neuem NATO-Mitglied absolviert worden.

Die Eurofighter werden alarmiert, wenn sich unbekannte Flugzeuge ohne elektronische Kennung oder Funkkontakt nahe dem Luftraum der an Russland grenzenden EU- und NATO-Mitglieder Estland, Lettland und Litauen befinden. Für den Einsatz an der NATO-Ostflanke hat Luftwaffe fünf Eurofighter und etwa 200 Soldaten auf dem gut 60 Kilometer südöstlich der lettischen Hauptstadt Riga gelegenen Militärflugplatz stationiert.

"Wir erhalten enorme Erfahrung"

Nach Angaben von Jacob ist die bisherige Anzahl an Alarmstarts "ganz normal im Rahmen". "Das ist ungefähr das, was wir erwartet haben", sagte der Oberstleutnant. Auch das Verhalten der russischen Flugzeuge, die meist zwischen Sankt Petersburg und der Ostsee-Exklave Kaliningrad hin- und herfliegen, sei nicht anders als sonst. Nach seiner persönlichen Einschätzung seien aber mehr Transportmaschinen und weniger Kampfjets unterwegs, sagte Jacob.

Estland, Lettland und Litauen besitzen keine eigenen Kampfjets. Die NATO-Verbündeten sichern deshalb bereits seit 2004 im Wechsel den baltischen Luftraum. Deutschland hat die Aufgabe wiederholt übernommen. Erstmals wird die Mission in diesem Jahr vom Stützpunkt Lielvarde aus durchgeführt - von deutschen Piloten. "Wir freuen uns sehr, mit einer so professionellen Einheit mit hoher Moral, hohen Standards und Disziplin zusammenzuarbeiten", sagte der lettische Luftwaffen-Chef Viesturs Masulis. "Wir erhalten enorme Erfahrung und Wissen."

Quelle: ntv.de, jpe/dpa

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