Politik

Soldaten in gefährlichen Norden? Bundeswehr steht vor größerem Mali-Einsatz

Die Minusma-Mission wird bis dato lediglich von sieben Offizieren und zwei Unteroffizieren unterstützt.

Die Minusma-Mission wird bis dato lediglich von sieben Offizieren und zwei Unteroffizieren unterstützt.

(Foto: picture alliance / dpa)

Knapp 200 Bundeswehrsoldaten helfen derzeit in Mali bei einer EU-Ausbildungsmission mit. Schon bald könnten mehr Soldaten in das Land entsendet werden - als Teil eines gefährlichen Uno-Einsatz im Norden des Landes.

Das Verteidigungsministerium erwägt nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung", das Engagement der Bundeswehr in Mali auszuweiten. So könnten Soldaten ab Anfang 2016 auch im gefährlichen Norden des Landes eingesetzt werden. Damit stünde der Armee "der nächste robuste Einsatz" bevor. Neben der Hauptstadt Bamako ist die Stadt Gao als Basis im Gespräch.

Der Einsatz wäre Teil der Minusma-Mission der Uno. Im Norden sind im Rahmen der Stabilisierungsmission derzeit hauptsächlich Kräfte aus den Niederlanden eingesetzt. Die Bundeswehr könnte laut SZ nun Objektschützer beisteuern. In der ersten Hälfte des kommenden Jahres könnte eine Aufklärungskompanie hinzukommen.

Die Bundeswehr ist bisher im Wesentlichen als Teil der EU-Ausbildungsmission EUTM Mali mit knapp 200 Soldaten im Land aktiv. Die Minusma-Mission zur Stabilisierung des Landes ist wesentlich größer. Sie gilt als eine der gefährlichsten Missionen der Uno.

Die Bundesregierung hatte den Bundestag bereits vor zwei Monaten darüber informiert, dass sie erwägt, Soldaten auch in den Norden Malis zu entsenden. Ein Erkundungsteam hat in der Zwischenzeit die Lage dort sondiert. Ein erster Bericht liegt dem Ministerium laut SZ nun vor.

Die SZ zitiert aus einer Stellungnahme dazu, das deutsche Kontingent müsse "zu einer weitgehend eigenständigen und robusten Operationsführung" in der Lage sein - ein Hinweis darauf, dass der Einsatz von Infanteristen vorgesehen sei. Die Soldaten würden "überwiegend in Gebieten mit erheblicher oder hoher Bedrohungslage" eingesetzt, hieß es aus Militärkreisen.

Quelle: ntv.de, jog

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