Politik

"Ausgeschlumpft, lieber Olaf!" CDU motiviert sich mit "Wolf of Wall Street"

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Mit Umfragewerten unter der 20-Prozent-Marke muss sich die Union derzeit beschäftigen. Der Auftrag ist klar, Motivation für die letzten zwei Wochen muss her. Um inspirierende Worte geht es auch in dem Hollywoodfilm "The Wolf of Wall Street", den sich die CDU nun in einem Video zum Vorbild genommen hat - samt Kampfansage.

Im zweiten Triell hat sich der Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet angriffslustig gegenüber seinen Kontrahenten Olaf Scholz von der SPD und der Grünen-Kandidatin Annalena Baerbock gezeigt. Um kämpferische Attitüde geht es offenbar auch bei seinen Parteikollegen. Im Konrad-Adenauer-Haus in Berlin, der Parteizentrale der CDU, wurde am Abend zum TV-Schlagabtausch ein internes Motivationsvideo der CDU gezeigt, das Ausschnitte aus dem Hollywoodfilm "The Wolf of Wall Street" von 2013 nutzt.

Einen 45-Sekunden-Clip hat der Pressesprecher der sächsischen CDU, Paul Schäfer, auf Twitter veröffentlicht, aber kurze Zeit später wieder gelöscht. Der Journalist Felix Dachsel von "Vice" hatte den Tweet aber zuvor gespeichert und seinerseits wieder geteilt.

Zu sehen ist, wie Hauptdarsteller Leonardo DiCaprio als aalglatter Aktienhai Jordan Belfort in einer hochemotionalen Inspirationsrede seine Mannschaft schreiend einstimmt, mehr Aktien zu verkaufen. Der Film basiert auf der wahren Geschichte des verurteilten Betrügers Belfort. Dieser hatte in den 1980er- und 1990er-Jahren Kleinanleger um Millionenbeträge gebracht.

"Ausgeschlumpft, lieber Olaf!"

In der CDU-Wahlkampfversion werden unter dem DiCaprio-Part deutsche Untertitel eingeblendet. Im aggressiven Sprachstil von "The Wolf of Wall Street" ist dort unter anderem zu lesen: "Und es heißt am 26.9.: Ausgeschlumpft, lieber Olaf! Lasst uns jetzt raus gehen und lasst uns die Leute mit Armin Laschet gemeinsam überzeugen, und zur Not erzwingen wir es. Wir erzwingen es und liegen 100.000 Stimmen vorne."

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Der Clip wurde nach aktuellem Stand 134.900 Mal aufgerufen und kommt bei vielen Twitter-Usern nicht gut an. Das Wort "peinlich" ist in einigen Beiträgen zu lesen. Der Blogger Thomas Knüwer kommentiert den Clip folgendermaßen: "Die Partei findet also einen Betrüger super, der Kleinanleger um 200 Mio. $ brachte."

Derweil geht ein weiteres CDU-Video, ebenfalls gepostet von Schäfer, viral. Im Takt des Songs "Seven Nation Army" von den Alternative-Rockern The White Stripes singen seine Unterstützer den Satz "Armin Laschet wird Kanzler". Darunter auch Schauspielerin Uschi Glas und Musiker Leslie Mandoki. Dazu schrieb TV-Autor Micky Beisenherz: "Und da sag noch mal einer, Rock'n' Roll sei tot."

Quelle: ntv.de, ysc

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