Politik

"Weiß, wie jeder gewählt hat" CSU-Spitzenkandidat holt 100 Prozent

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(Foto: dpa)

Ungewöhnliches Abstimmungsergebnis in Bayern: Im Vorfeld der Bundestagswahl kann der Spitzenkandidat der CSU, Herrmann, ohne Ausnahme sämtliche Stimmen seines Bezirksverbands auf sich vereinen.

Der CSU-Spitzenkandidat, Bayerns Innenminister Joachim Herrmann, geht mit voller Rückdeckung seines Heimatverbandes Mittelfranken in die heiße Phase des Bundestagswahlkampfes. Beim Bezirksparteitag in Ansbach wurde Herrmann mit dem Rekordergebnis von 100 Prozent als Bezirkschef wiedergewählt.

"Ich weiß jetzt, wie jeder von euch gewählt hat", kommentierte Herrmann das Ergebnis. Bei der Wahl vor zwei Jahren hatte er rund 97 Prozent der Stimmen erhalten. Der 60-Jährige führt den Bezirksverband seit 2001. Die CSU ist in Bayern in zehn Bezirksverbände untergliedert.

Ein Nachfolger für Thomas de Maizière?

Hermann ist in der Landeshauptstadt München als Staatsminister des Innern auch für den Bau und den Verkehr zuständig. Das Amt des Innenministers übt er seit 2007 aus. Auf bundespolitischer Ebene konnte er zuletzt bei der Klausurtagung der CSU-Bundestagsabgeordneten im oberfränkischen Kloster Banz das Wort ergreifen.

Zwei Monate vor der Bundestagswahl forderte Herrmann, der in seiner Eigenschaft als CSU-Spitzenkandidat an dem Treffen der Parlamentarier teilnahm, einen raschen Ausbau der Sicherheitsbehörden. CDU und CSU versprechen in ihrem gemeinsamen Wahlprogramm 15.000 zusätzliche Polizisten bei Bund und Ländern. Die CSU sieht dies nach der Gewalt rund um den G20-Gipfel in Hamburg nun als Mindestgröße an.

Mehr Polizei

"15 000 ist die Mindestzahl, die wir insgesamt in Deutschland erreichen wollen", sagte Herrmann. Dies solle möglichst schon in den Haushaltsgesetzen für 2018 mit ersten Zahlen unterlegt werden, und zwar nicht nur in Bayern. In München ist Herrmann oberster Dienstherr von derzeit rund 38.000 Beamten der Bayerischen Landespolizei.

Herrmann war Anfang Mai auf einem Sonderparteitag der CSU auf Vorschlag von CSU-Chef Horst Seehofer zum Spitzenkandidat der kleineren Unionspartei gekürt worden. Nach Einschätzung von Beobachtern brachte die CSU damit Herrmann als möglichen Nachfolger von Bundesinnenminister Thomas de Maizière von der Schwesterpartei CDU in Stellung.

"Wenn die innere Sicherheit und die Zuwanderungspolitik an erster Stelle stehen werden in den nächsten Monaten im Bundestagswahlkampf, ist es gut für uns, wenn wir mit Joachim Herrmann auch ein bewährtes Gesicht für diese Themenfelder haben", hatte Seehofer erklärt. Bei diesem Votum erhielt Herrmann 98,4 Prozent der Stimmen.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa

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