Polizei vernahm viele Zeugen Causa Chrupalla: Weiter kein Tatverdächtiger in Sicht
19.10.2023, 16:03 Uhr Artikel anhören
AfD-Sprecher Chrupalla sprach von einem "Anschlag" auf seine Person, die Polizei teilt diese Sicht nicht.
(Foto: picture alliance / Metodi Popow)
Nach den Landtagswahlen in Hessen und Bayern ebbt die Aufregung um den angeblichen Angriff auf AfD-Sprecher Chrupalla merklich ab. Allerdings kommen die Ermittlungen auch nicht voran. Einen Tatverdächtigen gibt es nach wie vor nicht. Ein Gutachten könnte zumindest eine andere Frage klären.
Nach der Krankenhaus-Behandlung des AfD-Vorsitzenden Tino Chrupalla wegen eines Vorfalls bei einer Wahlkampfveranstaltung in Ingolstadt ist nach wie vor kein Verdächtiger gefunden worden. Die Ermittlungen wegen des Verdachts der Körperverletzung liefen weiterhin gegen Unbekannt, berichtete Oberstaatsanwältin Veronika Grieser. Ein Gutachten von Gerichtsmedizinern soll nun neue Erkenntnisse liefern.
Chrupalla musste Anfang Oktober, wenige Tage vor der Landtagswahl in Bayern, vor einer geplanten Rede in Ingolstadt behandelt und ins Krankenhaus gebracht worden. In der Klinik wurde er aufgrund von Beschwerden vorübergehend auf der Intensivstation überwacht. Ärzte stellten einen Einstich in Chrupallas rechtem Oberarm fest.
Der AfD-Chef selbst sprach später davon, dass auf ihn ein Anschlag verübt worden sei. Bislang ist allerdings noch nicht klar, wann genau und von wem Chrupalla mit einer Nadel gestochen worden ist. Es hieß, dass mehrere Personen in Ingolstadt Chrupalla nahegekommen seien, um mit ihm Selfies zu machen. Untersuchungen auf ein Gift blieben zunächst ohne Ergebnis.
Die Staatsanwaltschaft hat ein Gutachten beim Institut für Rechtsmedizin in München in Auftrag gegeben, "um alle offenen medizinischen Fragestellungen abzuklären". Bislang sei noch unklar, wann das Gutachten vorliege, erläuterte Grieser. Laut der Staatsanwältin hat die Kripo die meisten bei der Wahlveranstaltung anwesenden Personen inzwischen befragt. Wenige Zeugenvernehmungen stünden noch aus. Zudem seien etwa 50 Fotos und Videos ausgewertet worden.
Quelle: ntv.de, als/dpa