Nach Durchfahrt von US-Marine China schickt Dutzende Kampfjets Richtung Taiwan
11.09.2023, 11:53 Uhr Artikel anhören
Die Drohgebärde ist offensichtlich. Dies ist eine Aufnahme vom April, als China schon einmal Jets losschickte.
(Foto: picture alliance / Xinhua News Agency)
Die Sorge ist groß in Taiwan. Seit Sonntag registriert das Militär 26 chinesische Flugzeuge und 13 Kriegsschiffe in der Nähe der Insel. Peking wiederum erklärt, es habe seine Streitkräfte nach der Durchfahrt eines US-Marineschiffs und einer kanadischen Fregatte "in ständige Alarmbereitschaft" versetzt.
In einer weiteren militärischen Machtdemonstration sind Dutzende chinesische Kampfjets, zahlreiche Kriegsschiffe und ein Flugzeugträger vor der Küste Taiwans aufgetaucht. Wie das Verteidigungsministerium in Taipeh mitteilte, wurden seit Sonntag 26 chinesische Flugzeuge und 13 Kriegsschiffe in der Nähe der Insel registriert, weitere 13 Kampfjets wurden demnach am Morgen gesichtet.
22 der 39 chinesischen Flugzeuge hätten die Mittellinie der Straße von Taiwan überschritten, erklärte das Verteidigungsministerium. Der chinesische Flugzeugträger "Shandong" wurde demnach etwa 60 Seemeilen südöstlich von Taiwans südlichster Spitze Eluanbi gesichtet. Dem Ministerium zufolge war er in Richtung Osten unterwegs und fuhr in den Westpazifik ein. Taiwans Militär beobachte die Situation "genau", hieß es weiter. Als Reaktion habe es Flugzeuge, Marineschiffe und landbasierte Raketensysteme aktiviert.
China hatte zuvor erklärt, es habe seine Streitkräfte nach der Durchfahrt eines US-Marineschiffs und einer kanadischen Fregatte "in ständige Alarmbereitschaft" versetzt. Vor zwei Tagen hatten zwei westliche Marineschiffe die Meerenge nahe der selbstverwalteten Insel passiert.
Zum Ärger Pekings entsandten die USA und ihre westlichen Verbündeten in jüngster Zeit wiederholt Schiffe in die Straße von Taiwan sowie in das Südchinesische Meer, ein umstrittenes und für die Anrainerstaaten strategisch und wirtschaftlich enorm wichtiges Seegebiet. Nach US-Ansicht handelt es sich in beiden Fällen um internationale Gewässer. Peking betrachtet die demokratische Insel als abtrünniges Gebiet, das es wieder mit dem Festland vereinigen will - notfalls mit militärischer Gewalt. In den vergangenen Jahren hat die Präsenz chinesischer Kriegsschiffe und Armeeflugzeuge rund um Taiwan deutlich zugenommen.
Quelle: ntv.de, ghö/AFP