Neues Rüstungsprogramm US-Militär will China mit "Masse" an Drohnen Paroli bieten
29.08.2023, 09:40 Uhr Artikel anhören
Ein US-Soldat mit einer Aufklärungsdrohne vom Typ RQ-11 Raven.
(Foto: IMAGO/ZUMA Wire)
Der Krieg in der Ukraine zeigt, wie wichtig Drohnen für die moderne Kriegsführung sind. Die USA wollen nun Tausende kleiner Drohnen erwerben, um der zahlenmäßigen Überlegenheit der chinesischen Streitkräfte etwas entgegenzusetzen.
Das US-Verteidigungsministerium plant nach eigenen Angaben den Erwerb Tausender Drohnen, um den zahlenmäßigen Vorsprung des chinesischen Militärs auszugleichen. Pekings "Hauptvorteil" bestehe derzeit darin, dass China über mehr Schiffe, mehr Raketen und mehr Menschen verfüge, sagte Vize-Verteidigungsministerin Kathleen Hicks auf einer Rüstungstechnologiekonferenz in der US-Hauptstadt.
Washington werde dem mit "eigener Masse" begegnen. Das Rüstungsprogramm mit dem Namen "Replicator" konzentriere sich darauf, kleine Drohnen in großer Zahl und in kürzester Zeit bereitzustellen. Die "Masse" des US-Militärs werde aber im Vergleich zu jener der chinesischen Streitkräfte "schwerer vorhersehbar, schwerer zu treffen, schwerer zu schlagen", sein. Hicks ergänzte, Ziel der US-Regierung sei es, innerhalb der kommenden 18 bis 24 Monate "autonome Systeme in einer Größenordnung von mehreren Tausend in verschiedenen Bereichen einzusetzen".
Die USA betrachten China als wichtigsten strategischen Herausforderer und versuchen derzeit, Peking von einem militärischen Konflikt abzuschrecken - insbesondere mit Blick auf Taiwan. China sieht die selbstverwaltete Insel Taiwan als Teil seines Territoriums, das es sich früher oder später und notfalls mit Gewalt einverleiben will. Immer wieder provoziert Peking mit der Entsendung von Militärflugzeugen und Drohnen in Taiwans Luftverteidigungsidentifikationszone.
Erst vergangene Wochen hatten die USA einen weiteren Waffenverkauf im Wert von 500 Millionen US-Dollar an Taiwan genehmigt. Das Paket beinhaltet Infrarot-Such- und Verfolgungssysteme für F-16-Kampfflugzeuge und zugehörige Ausrüstung.
Quelle: ntv.de, jpe/AFP