Verschnupfte Reaktion China spricht nach Wadephul-Absage von Respekt
27.10.2025, 10:32 Uhr Artikel anhören
Guo Jiakun betont langfristige Perspektiven.
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Die kurzfristige Absage eines Besuchs von Außenminister Wadephul in Peking löst Irritationen aus - sowohl in China als auch in Berlin. Jetzt reagiert der chinesische Außenamtssprecher.
Nach der Verschiebung des China-Besuchs von Bundesaußenminister Johann Wadephul fordert Peking Respekt. Als wichtige Volkswirtschaften der Welt biete die Zusammenarbeit zwischen China und Deutschland Vorteile für beide Seiten, sagte Außenamtssprecher Guo Jiakun in Peking. Insbesondere in der aktuellen Situation sollten Deutschland und China gegenseitigen Respekt und Gleichberechtigung wahren und die beiderseitigen Beziehungen auf dem "richtigen Weg vorantreiben", erklärte er.
Angesprochen darauf, ob die Entscheidung aus Berlin für Spannung im deutsch-chinesischen Verhältnis sorgen werde, betonte Guo, China betrachte die Beziehungen zu Deutschland aus einer strategischen und langfristigen Perspektive.
Wadephul hatte am vergangenen Freitag kurzfristig eine eigentlich für Montag und Dienstag geplante China-Reise verschoben. Eine Sprecherin des Auswärtigen Amts in Berlin begründete die Verschiebung damit, dass Peking außer einem Treffen des Ministers mit seinem Kollegen Wang Yi keine hinreichenden weiteren Termine bestätigt habe.
Die Sprecherin sagte, die in den nächsten Tagen geplante Reise könne zum jetzigen Zeitpunkt nicht stattfinden. "Dabei gibt es gerade in diesen Tagen eine Vielzahl von Themen, die wir mit der chinesischen Seite gerne besprechen wollen", fügte sie hinzu. Wadephul hatte angekündigt, auch wirtschaftliche Belange ansprechen zu wollen, wie die chinesischen Exportbeschränkungen für seltene Erden und Chips, die deutschen Unternehmen Sorgen bereiten.
Quelle: ntv.de, raf/dpa/rts