Wegen "Raketentrümmern" China verbietet Schiffen für Sonntag Einfahrt vor Taiwan
13.04.2023, 14:55 Uhr Artikel anhören
Erst vergangene Woche hält China eine dreitägige Militärübung um Taiwan ab.
(Foto: picture alliance/dpa/CCTV/AP)
Erst vor wenigen Tagen kündigt China für diesen Sonntag eine Flugverbotszone über dem Norden von Taiwan an. Grund seien "Weltraumaktivitäten". Nun folgt ein Verbot von Schiffen in einem Gebiet nördlich der Insel. Auch dafür gibt China einen Grund an.
Wenige Tage nach großangelegten Militärmanövern rund um Taiwan verbietet China Schiffen für Sonntag die Einfahrt in ein Gebiet nördlich der Insel wegen "womöglich herabfallender Raketentrümmer". Der rund 160 Kilometer von der taiwanischen Hauptstadt Taipeh entfernte Bereich werde am Sonntag von 9 bis 15 Uhr (Ortszeit, 3 bis 9 Uhr MESZ) gesperrt, erklärte die Seesicherheitsbehörde der ostchinesischen Provinz Fujian. Während dieser Schließung sei Schiffen die Einfahrt verboten.
Nach taiwanischen Angaben hatte China bereits wenige Tage zuvor angekündigt, am Sonntag eine 27-minütige Flugverbotszone über dem Norden der Insel einzurichten. Begründet worden sei dies mit "Weltraumaktivitäten". Das Außenministerium in Peking wollte sich nicht zu einer Flugverbotszone äußern. Es war unklar, ob ein Zusammenhang mit den Militärübungen besteht.
China hatte von Samstag bis Montag ein Militärmanöver mit dem Namen "Vereintes Schwert" rund um das selbstverwaltete Taiwan abgehalten. Dabei simulierten die chinesischen Verbände Angriffe auf "Schlüsselziele" in Taiwan und übten eine Blockade der Insel.
Reaktion auf US-Besuch von taiwanischer Präsidentin
Mit den Militärübungen reagierte Peking auf einen USA-Besuch der taiwanischen Präsidentin Tsai Ing-wen. Sie hatte dort den Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, getroffen. Er hat das dritthöchste Staatsamt des Landes inne.
Seit der politischen Spaltung zwischen Festlandchina und Taiwan im Jahr 1949 betrachtet Peking die Insel als abtrünniges Gebiet, das es wieder mit dem Festland vereinigen will - notfalls mit militärischer Gewalt.
Quelle: ntv.de, vmi/AFP