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Hysterisch, wahnsinnig, sinophob Chinas Botschafter wütet in Causa Uni-Spionage gegen Berlin

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Botschafter Ken Wu ist von den deutschen Vorwürfen der Spionage chinesischer Studierender nicht sonderlich angetan.

Botschafter Ken Wu ist von den deutschen Vorwürfen der Spionage chinesischer Studierender nicht sonderlich angetan.

(Foto: picture alliance / photothek)

Erst nimmt eine deutsche Universität keine chinesischen Stipendiaten mehr an, dann lobt Bildungsministerin Stark-Watzinger das Vorgehen gegen mögliche Spionage. Jetzt platzt Pekings Botschafter in Berlin der Kragen. Das Ganze sei eine Farce, er legt gar medizinische Behandlung nahe.

Der chinesische Botschafter in Deutschland, Ken Wu, hat Befürchtungen vor Spionage durch chinesische Studenten zurückgewiesen. Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger habe angedeutet, dass chinesische Studenten eine Spionagegefahr darstellten, sagte der Diplomat der "Berliner Zeitung". Zugleich habe der Verfassungsschutz einen Sicherheitshinweis veröffentlicht, in dem eine chinesische Behörde als Nachrichtendienst eingestuft worden sei.

"Solch ein Vorgehen ist meines Erachtens hysterisch, wahnsinnig und eine Sinophobie geworden, die behandelt werden muss." Der Sicherheitshinweis sei nichts als eine politische Farce und vergifte die Kooperationsatmosphäre. "Solches Vorgehen stigmatisiert nicht zuletzt bestimmte Gruppen. Daher mein Appell an manche deutschen Politiker und Behörden: Sie sollen sich um ihre eigenen Aufgaben kümmern und die Finger von den Studenten lassen."

Ken Wu: Rationale China-Politik nötig

Stark-Watzinger hatte Ende Juli in einem Interview die Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg gelobt. Seit 1. Juni gilt dort der Beschluss, Personen auszuschließen, die vom Chinese Scholarship Council (CSC) allein finanziert werden. Das Stipendienprogramm CSC vergibt Stipendien und untersteht dem Bildungsministerium des Landes. Es sei ein strategisches Instrument Chinas, mit dessen Hilfe technologische Lücken geschlossen werden sollen, indem Wissen aus dem Ausland gewonnen werde, warnte Stark-Watzinger damals. Zudem könnten die Stipendiaten die im deutschen Grundgesetz verankerte Meinungs- und Wissenschaftsfreiheit nicht vollumfänglich ausüben.

Angesprochen auf die unlängst vorgelegte China-Strategie der Bundesregierung sagte der Botschafter der Zeitung: "Wenn Deutschland China als Wettbewerber und systemischen Rivalen betrachtet, entspricht dies nicht den Interessen beider Länder. Wir hoffen daher, dass Deutschland eine rationale China-Politik verfolgt. Eine China-Strategie aus ideologischer Sicht wird nur zu Missverständnissen führen und Fehlinterpretationen verstärken."

Quelle: ntv.de, als/dpa

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