Politik

Obama mahnt Wähler Clintons Vorsprung schmilzt

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(Foto: AP)

Wenige Tage vor der US-Wahl gerät Hillary Clinton durch die FBI-Ermittlungen immer stärker unter Druck. Ihre Umfragewerte leiden. Nun schaltet sich Obama ein, rührt für die Demokratin noch einmal kräftig die Werbetrommel – und kritisiert das FBI.

Die Aussicht auf einen Wahlsieg des Rechtspopulisten Donald Trump hat US-Präsident Barack Obama zu einer ernsten Mahnung an die Wähler veranlasst. "Das Schicksal der Republik liegt in Euren Händen", sagte Obama bei einem Wahlkampfauftritt für die Demokratin Hillary Clinton in Chapel Hill. "Das Schicksal der Welt steht am Abgrund." Trump, der in Umfragen deutlich zugelegt hat, sei "beispiellos unqualifiziert" für das Präsidentenamt.

Obama redete den Bürgern ins Gewissen: Es liege nun an den Wählern in den USA, die Entwicklung "in die richtige Richtung zu treiben". Bei der Wahl stehe "unsere Demokratie zur Abstimmung". Ebenfalls zur Abstimmung stünden der Anstand, die Gerechtigkeit und der Fortschritt in den USA. Obama rief seine Anhänger eindringlich zur Stimmabgabe auf, weil es in einer knappen Wahl auf jede Stimme ankomme.

In Obamas Worten spiegelte sich die zunehmende Nervosität der US-Demokraten angesichts der jüngsten Umfragewerte wider. Clinton hatte lange als haushohe Favoritin für die Wahl am kommenden Dienstag gegolten. Inzwischen liegt sie in Umfragen aber Kopf an Kopf mit Trump.

In dem von der Website "realclearpolitics" errechneten Durchschnitt der jüngsten Befragungen liegt die Demokratin zwar landesweit weiter vorn, ihr Vorsprung ist aber auf nur 1,7 Punkte geschmolzen. Sollten sich die Werte auf dem derzeitigen Stand stabilisieren, halten Demoskopen zwar immer noch einen Clinton-Sieg für die wahrscheinlichere Variante. Er könnte aber knapp ausfallen.

Inwieweit beeinflusst FBI die Wahl?

Clintons Lage hängt auch mit Entscheidungen der Bundespolizei FBI zu Prüfungen in der Email-Affäre zusammen. Obama, der den Republikaner James Comey vor drei Jahren an die Spitze des FBI berufen hatte, ließ eine kritische Haltung zu dessen Vorgehen durchblicken. Es gebe eine "Norm", wonach Untersuchungen nicht auf der Basis von "Andeutungen" und "unvollständiger Information" geführt werden sollten, sagte er der Website "NowThisNews". Demokraten unterstellen dem FBI die Beeinflussung der Wahl zu Lasten Clintons.

Trump kostete seinen Umfrage-Aufschwung in einer Rede vor begeisterten Anhängern in Pensacola im Bundesstaat Florida aus und zeigte sich siegesgewiss. "Wir werden gewinnen!", rief er. "Wir haben nur noch mit einer Person zu tun - der Betrügerin Hillary Clinton." Der Republikaner versprach "eine Plan, um die Korruption der Regierung zu beenden".

Wie in den Tagen zuvor hielt sich Trump in seiner Rede weitgehend an den Text seiner Standard-Wahlkampfansprache. In den vorangegangenen Monaten war er immer wieder in Schwierigkeiten geraten, wenn er in freie Rede verfiel und sich zu Äußerungen hinreißen ließ, die dann viel Empörung auslösten.

Quelle: ntv.de, kpi/AFP

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