Politik

Emotionaler Abschied Das wünscht Merkel sich zum Zapfenstreich

Am kommenden Donnerstag bekommt Kanzlerin Angela Merkel ihren Zapfenstreich.

Am kommenden Donnerstag bekommt Kanzlerin Angela Merkel ihren Zapfenstreich.

(Foto: picture alliance / Eibner-Pressefoto)

Coronabedingt wird sie zwar deutlich kleiner als geplant, aber das nimmt der Veranstaltung nichts an Tragweite: Am kommenden Donnerstag gibt es den Großen Zapfenstreich für Kanzlerin Merkel. Schon jetzt ist ihre Songauswahl bekannt - es wird überraschend emotional.

Nach 16 Jahren endet die Ära Angela Merkel. Ihren Abschied will die geschäftsführende Bundeskanzlerin offenbar ungewohnt emotional gestalten. Für den Großen Zapfenstreich der Bundeswehr am kommenden Donnerstag auf dem Hof des Verteidigungsministeriums in Berlin hat Merkel nach "Spiegel"-Information ihre musikalische Auswahl bereits getroffen.

Demnach habe sie sich als Einlage "Für mich soll's rote Rosen regnen" von Hildegard Knef ausgesucht. Neben dem deutschen Kirchenlied "Großer Gott, wir loben dich" soll das Stabsmusikkorps der Bundeswehr auch den Song "Du hast den Farbfilm vergessen" proben, mit dem Nina Hagen 1974 in der DDR einen Hit landete.

Der Zapfenstreich für Merkel findet wegen der Corona-Bestimmungen mit rund 200 Gästen im deutlich kleineren Format statt als sonst. Es gilt 2G plus, Gäste müssen geimpft oder genesen sein und zusätzlich einen negativen Corona-Test vorlegen. Eingeladen sollen alle 52 Bundesministerinnen und -minister aus ihrer Regierungszeit und andere Wegbegleiter sein. Wie das Verteidigungsministerium mitteilte, wird Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier als Ehrengast erwartet. Der sonst übliche Empfang im Casino des Bendlerblocks findet nicht statt.

Die Kanzlerin wird die Zeremonie laut der aktuellen Planung im Sitzen abnehmen und eine kurze Rede halten, berichtet der "Spiegel". EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, bis 2019 Verteidigungsministerin, wird zudem vermutlich nicht zu Merkels Abschied kommen können: Sie hat an dem Tag Staatschefs zu einem Südamerika-Gipfel eingeladen.

Zudem wird Merkel wohl den Rekord für die längste Amtszeit einer Kanzlerin oder eines Kanzlers in der Bundesrepublik verpassen. Bisher am längsten durfte sich Helmut Kohl Bundeskanzler nennen. Der CDU-Politiker regierte von 1982 bis 1998, insgesamt 5869 Tage. Am 17. Dezember hätte Merkel Kohl überholt. Aller Voraussicht werden die Ampel-Parteien das verhindern. SPD, Grüne und FDP wollen Olaf Scholz in der Woche nach dem 6. Dezember zum Bundeskanzler wählen.

Quelle: ntv.de, ses/AFP

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