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Polizeigewerkschaft verärgert Dauerbewachung von leerer Scholz-Wohnung kostet Millionen im Jahr

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"Während viele Hamburgerinnen und Hamburger monatelang nach einer bezahlbaren Wohnung suchen, wird eine kaum genutzte Wohnung in Altona rund um die Uhr von der Polizei bewacht", so der Bund der Steuerzahler Hamburg.

"Während viele Hamburgerinnen und Hamburger monatelang nach einer bezahlbaren Wohnung suchen, wird eine kaum genutzte Wohnung in Altona rund um die Uhr von der Polizei bewacht", so der Bund der Steuerzahler Hamburg.

(Foto: picture alliance / ABBfoto)

Die Wohnung des Ex-Kanzlers Scholz in Hamburg ist weitgehend ungenutzt, da er seit Jahren in Potsdam lebt. Dennoch gibt es Bewachung rund um die Uhr. Die Kosten, die dafür anfallen, belaufen sich auf mehrere Millionen Euro. Die Polizeigewerkschaft kritisiert das.

Für die Bewachung der Wohnung des ehemaligen Bundeskanzlers Olaf Scholz in Hamburg sind im Jahr 2024 insgesamt 28.256 Einsatzstunden der Polizei angefallen, im Vorjahr waren es 29.064 Stunden. Allein im ersten Halbjahr 2025 kamen bereits 14.008 Stunden zusammen. Die Kosten trägt die Stadt Hamburg, seit 2022 beteiligt sich der Bund nicht mehr. Nach Informationen des NDR belaufen sich die jährlichen Ausgaben für die Sicherheitsmaßnahmen auf bis zu zwei Millionen Euro.

Obwohl Scholz seit Jahren in Potsdam lebt, wird seine weitgehend ungenutzte Wohnung in Hamburg-Altona weiterhin rund um die Uhr bewacht. Seit seinem Umzug 2018 könnten so bis zu 15 Millionen Euro an Kosten entstanden sein. Vertreter der Deutschen Polizeigewerkschaft und des Bundes der Steuerzahler kritisieren die dauerhafte Bewachung als unnötige Belastung für die Stadt.

"Während viele Hamburgerinnen und Hamburger monatelang nach einer bezahlbaren Wohnung suchen, wird eine kaum genutzte Wohnung in Altona rund um die Uhr von der Polizei bewacht. Olaf Scholz’ Hamburger Zweitwohnsitz steht sinnbildlich für ein größeres Problem: fehlende Transparenz und mangelnde Verhältnismäßigkeit im Umgang mit öffentlichem Geld", zitiert der NDR Sascha Mummenhoff vom Bund der Steuerzahler Hamburg.

"Ein so hoher Aufwand für eine meist leerstehende Wohnung sei nicht hinnehmbar", sagt auch Thomas Jungfer, Landesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft Hamburg. "Die Kosten für die Überwachung müssen dem Bund in Rechnung gestellt werden."

Dem Bericht zufolge gibt Scholz' Büro auf Nachfrage an, die Wohnung werde regelmäßig genutzt. Ob er sie aufgeben werde, will man nicht beantworten.

Quelle: ntv.de, lno/toh

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