Politik

RTL/ntv-Trendbarometer Deutsche hätten lieber GroKo als Schwarz-Grün

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Nach der Wahl womöglich Teil einer gemeinsamen Regierung: CDU-Chef Merz und SPD-Chef Klingbeil.

Nach der Wahl womöglich Teil einer gemeinsamen Regierung: CDU-Chef Merz und SPD-Chef Klingbeil.

(Foto: picture alliance/dpa/dpa-Pool)

In weniger als zwei Wochen wählen die Deutschen einen neuen Bundestag. Die Union als wahrscheinlich stärkste Kraft wird aber mindestens einen Partner brauchen für eine Mehrheit. Die Wähler haben dafür bereits einen Favoriten.

Sollte CDU-Chef Friedrich Merz die Bundestagswahl gewinnen, bevorzugt fast die Hälfte der Deutschen - 43 Prozent - die Bildung einer Großen Koalition zwischen Union und SPD. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag von RTL und ntv. 33 Prozent sähen es lieber, wenn der Unions-Kanzlerkandidat mit den Grünen regieren würde. Und 17 Prozent sind für eine Koalition zwischen Union und AfD, die Merz jedoch kategorisch ausgeschlossen hat.

Auch bei den Anhängern von CDU/CSU ist die GroKo-Lösung die populärste - 53 Prozent würden sie bevorzugen. Bei SPD-Wählern sind es sogar 81 Prozent. Mit den Grünen dagegen möchten lediglich 28 Prozent der Unions-Anhänger gemeinsam regieren. Die AfD hat zwar im Wahlkampf die Union zum Hauptgegner erklärt, doch 92 Prozent ihrer Anhänger sprechen sich für eine Koalition mit der Union aus. Bei den Wählern von CDU/CSU sagen umgekehrt nur 13 Prozent, dass sie ein Bündnis mit der AfD bevorzugen.

Die Ostdeutschen präferieren ein Union-SPD-Bündnis - mit 50 Prozent - sogar noch deutlicher. Dafür ist die Zustimmung zu einem Bündnis der Konservativen mit den Grünen mit 16 Prozent auch deutlich geringer als im Westen.

Kritiker sehen in Großen Koalitionen eine potenzielle Gefahr für die Demokratie, da eine zu große Machtkonzentration in der Mitte die politischen Ränder stärken könnte. Empirisch belegt ist das jedoch nicht. Befürworter verweisen dagegen auf die große politische Stabilität, die solche Bündnisse ermöglichen. Zudem seien die einst großen Volksparteien dermaßen geschrumpft, dass es sich in einem Mehrparteien-System um ganz normale Bündnisse handele.

Die GroKo hat in Deutschland Tradition: Erstmals kam es zu der historischen Konstellation in den Jahren 1966 bis 1969, geführt wurde sie vom damaligen Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger und dem Vizekanzler Willy Brandt. Angela Merkel regierte in 12 von 16 Jahren als Kanzlerin gemeinsam mit der SPD. Zunächst mit Franz Müntefering und später Frank-Walter Steinmeier als Vizekanzler, dann mit Sigmar Gabriel und in der dritten Auflage von 2017 bis 2021 mit Olaf Scholz.

Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL Deutschland am 6. und 7. Februar 2025 erhoben. Datenbasis: 1001 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: plus/minus 3 Prozentpunkte.

Quelle: ntv.de, lme

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