Politik

"Absolut desolater Zustand" Spanien will Ukraine doch keine "Leopard"-Panzer liefern

Die "Leopard"-Panzer in spanischem Besitz sind laut Regierungsangaben völlig unbrauchbar.

Die "Leopard"-Panzer in spanischem Besitz sind laut Regierungsangaben völlig unbrauchbar.

(Foto: dpa)

Im Jahr 1995 kauft Spanien 108 gebrauchte "Leopard"-Panzer von Deutschland. Madrid erwägt im Juni, einige davon Kiew anzubieten - während andere westlichen Staaten die Lieferung von Kampfpanzern noch ausschließen. Jetzt stellt sich allerdings heraus, dass das Material eher ein Fall für den Schrottplatz ist.

Spanien hat die lange Zeit erwogene Lieferung von rund 40 Kampfpanzern vom Typ "Leopard 2 A4 aus deutscher Produktion an die Ukraine ausgeschlossen. Die Panzer seien in "einem absolut desolaten Zustand" und überhaupt nicht einsatzfähig, erklärte die spanische Verteidigungsministerin Margarita Robles bei einem Besuch des Luftwaffenstützpunkts Torrejón de Ardoz bei Madrid.

Die in Saragossa eingemotteten Kampffahrzeuge seien in einem so schlechten Zustand, dass sie sogar eine Gefahr für diejenigen sein könnten, die sie bedienen würden, betonte die Ministerin, wie der staatliche Fernsehsender RTVE und andere spanische Medien berichten. Eine Instandsetzung sei nicht mehr möglich, das habe eine eingehende Überprüfung ergeben.

Über die Erwägungen der spanischen Regierung hatte im Juni die Zeitung "El País" unter Berufung auf das Madrider Verteidigungsministerium berichtet. Dem Bericht zufolge war in Betracht gezogen worden, rund 40 von 108 "Leopard"-Panzern zu liefern, die Spanien 1995 gebraucht in Deutschland gekauft hatte. Deutschland hätte einer Weitergabe zustimmen müssen. Verteidigungsministerin Christine Lambrecht hatte dazu Ende Juni am Rande des NATO-Gipfels in Madrid mit Robles gesprochen. Ministerin Robles erklärte, Spanien erwäge nun die Lieferung von rund 20 Transportpanzern vom Typ TOA M-113 sowie von Winterschutzkleidung, um der Ukraine im russischen Angriffskrieg beizustehen.

(Dieser Artikel wurde am Mittwoch, 03. August 2022 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, ino/dpa

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