Politik

Zentrum schwarz vor Menschen Dritter Sonntag in Folge Groß-Demo in Minsk

Die Menschen in Minsk und anderen Städten in Belarus lassen nicht locker.

Die Menschen in Minsk und anderen Städten in Belarus lassen nicht locker.

(Foto: Dmitrij Brushko, TUT.BY)

Auch an diesem Wochenende gehen die Menschen in Belarus wieder auf die Straße. In Minsk kommen Zehntausende zusammen, um gegen Präsident Lukaschenko zu demonstrieren. Die Polizei reagiert mit einem Großaufgebot.

Trotz eines Großaufgebots von Polizei und Armee sind in Belarus erneut zehntausende Menschen gegen den autoritären Staatschef Alexander Lukaschenko auf die Straße gegangen. Der Demonstrationsort im Zentrum von Minsk war voller Menschen. Dutzende Demonstranten wurden festgenommen. Im Vorfeld waren die Behörden überdies gegen Vertreter unabhängiger Medien, darunter ein ARD-Kamerateam, vorgegangen.

Den dritten Sonntag in Folge demonstrierten zahlreiche Menschen gegen Lukaschenko. Reporter vor Ort sprachen von zehntausenden Teilnehmern. Das Zentrum von Minsk war schwarz vor lauter Menschen, insbesondere der Oktoberplatz und der Platz der Unabhängigkeit. Die Demonstranten schwenkten die rot-weißen Fahnen der Opposition und skandierten Parolen wie "Tritt ab".

Ein Großaufgebot an Bereitschaftspolizisten und vermummten und bewaffneten Soldaten war unter anderem mit gepanzerten Fahrzeugen im Einsatz. Die Sicherheitskräfte hinderten mehrere Protestzüge daran, sich im Stadtzentrum zu vereinen. Bereits zu Beginn der Demonstrationen hatten Sicherheitskräfte an verschiedenen Orten der Innenstadt Dutzende Menschen festgenommen.

Polizei hält sich mit Gewalt zurück

Anders als bei vorherigen Großkundgebungen kamen aber bisher keine Blendgranaten, Gummigeschosse oder Tränengas zum Einsatz. Laut Medien und Online-Netzwerken demonstrierten auch in anderen Städten wie Brest oder Grodno tausende Menschen gegen die Regierung.

Seit dem 9. August wird in Belarus täglich gegen Lukaschenko demonstriert. Am Samstag gingen rund tausend Frauen in der Hauptstadt auf die Straße, um Neuwahlen und die juristische Verfolgung von Sicherheitskräften wegen gewaltsamer Übergriffe und Folter zu fordern. Bei den Protestkundgebungen der vorherigen zwei Sonntage hatten jeweils fast 100.000 Regierungsgegner für ein Ende der seit 26 Jahren währenden Herrschaft Lukaschenkos demonstriert.

Im Vorfeld der Proteste an diesem Sonntag entzogen die belarussischen Behörden einigen Medienvertretern die Akkreditierung. Davon waren unter anderem Mitarbeiter von großen internationalen Medien wie AFP, AP, BBC und Radio Liberty sowie ein Kamerateam der ARD betroffen.

Quelle: ntv.de, vpe/AFP

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