Ukraine beschuldigt Russland Drohne filmt wohl Hinrichtung von Kriegsgefangenen
28.12.2023, 12:11 Uhr Artikel anhören
Im gelben Kreis sind die leblosen Körper der Hingerichteten zu sehen. Aus dem Bereich im roten Kreis wurde auf die Männer gefeuert. Ganz leicht ist noch der Rauch aus einer Waffe zu erkennen.
(Foto: Telegram)
In der Nähe von Robotyne sollen russische Truppen Kriegsverbrechen begangen haben. Ein Video zeigt die Hinrichtung mehrerer Männer. Die Generalstaatsanwaltschaft in Kiew nimmt Ermittlungen auf. Zuvor sorgte bereits ein ähnlicher Fall aus der Region für Entsetzen.
Aus den Reihen der ukrainischen Streitkräfte ist ein Video veröffentlicht worden, das die Ermordung von drei Kriegsgefangenen zeigen soll. Laut der Generalstaatsanwaltschaft in Kiew wurden die Aufnahmen von einer Drohne bei Verbove in der Nähe von Robotyne im Westen der Region Saporischschja gemacht. Bei den Getöteten soll es sich um ukrainische Soldaten handeln, die kurz zuvor gefangengenommen worden sein sollen. Auch das US-amerikanische Institut für Kriegsstudien (ISW) berichtet über den Fall.
In dem Clip, der in sozialen Netzwerken und ukrainischen Medien verbreitet wird, ist gut zu erkennen, wie drei Männer in einer kahlen Landschaft nebeneinander stehen. Um sie herum haben sich mehrere Personen positioniert, von denen mindestens eine schließlich das Feuer eröffnet. Von den drei Männern geht einer nach dem anderen zu Boden. Anschließend bewegen sich die Umherstehenden auf die Erschossenen zu und ein Schütze feuert nochmals aus nächster Nähe auf die leblosen Körper.
Das von einer Aufklärungsdrohne aufgenommene Video wurde laut dem ukrainischen Medium Euromaidan Press von Stanislav Buniatov, einem Soldaten der 24. Separaten Angriffsbrigade "Aidar", auf Telegram gepostet. Buniatov zufolge waren die Kriegsgefangenen Mitglieder der 117. Mechanisierten Brigade.
Die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft hat unter anderem wegen vorsätzlichen Mordes Ermittlungen eingeleitet: "Den Ermittlungen zufolge wurden im Dezember 2023 während eines militärischen Zusammenstoßes mit den ukrainischen Verteidigungskräften in der Nähe des Dorfes Robotyne drei ukrainische Verteidiger gefangengenommen. Eine Stunde später wurden sie von den Besatzern unter Verstoß gegen Artikel 3 der Genfer Konvention über die Behandlung von Kriegsgefangenen erschossen", heißt es in einer Mitteilung.
Mehrere Vorfälle bei Robotyne
Bereits im vergangenen Monat wurde ein Video veröffentlicht, das sehr wahrscheinlich die Hinrichtung ukrainischer Soldaten durch russische Truppen zeigt. Die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft verweist zudem auf weitere mögliche Kriegsverbrechen in der Nähe von Robotyne: Russische Einheiten sollen ukrainische Kriegsgefangene als menschliche Schutzschilde missbraucht haben, was ebenfalls von einer Drohne aufgenommen wurde.
In einem Video des Geschehens war zu sehen, wie offenbar russische Soldaten ukrainische Gefangene vor sich hertrieben, um verdeckt hinter diesen auf Stellungen zu schießen. Auch in diesem Fall hat die Generalstaatsanwaltschaft Ermittlungen aufgenommen.
Das Dorf Robotyne im Süden der Ukraine liegt direkt an der Front, von ihm sind nur Trümmer übrig. Drumherum kämpfen ukrainische Einheiten derzeit, um die Verteidigungslinie zu halten.
Quelle: ntv.de, rog