Politik

Lithium und seltene ErdenEU will direkt in den Bergbau in Australien einsteigen

21.11.2025, 07:19 Uhr
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Eine Lithium-Mine in Australien. (Foto: picture alliance/dpa)

Bei der Förderung von Lithium ist Australien weltweit ein Gigant. Auch andere Rohstoffe hat das Land. Die EU will sich das zunutze machen und sich direkt an Bergbauprojekten in "Down Under" beteiligen. Damit ist sie nicht alleine.

Die Europäische Union (EU) will sich zur Sicherung ihrer Rohstoffversorgung direkt an Bergbauprojekten in Australien beteiligen. Das kündigte EU-Handelskommissar Maros Sefcovic in Melbourne an. Eine Liste mit Projekten, die die EU unterstützen werde, solle "sehr, sehr bald" veröffentlicht werden, sagte Sefcovic vor Journalisten.

Er habe mit der australischen Rohstoffministerin Madeleine King über konkrete Vorhaben und deren Finanzierung gesprochen, so Sefcovic. Die EU will sich damit den Zugang zu kritischen Mineralien wie Lithium und seltenen Erden sichern, die für Branchen von der Künstlichen Intelligenz (KI) bis zur Verteidigung von entscheidender Bedeutung sind.

Bedeutende Vorkommen

Hintergrund sind die Bemühungen der EU, ihre Lieferketten zu sichern und Abhängigkeiten insbesondere von China zu verringern. Zu den Geldgebern könnten die Europäische Investitionsbank (EIB), nationale Förderbanken und Industrieunternehmen gehören.

Australien verfügt über bedeutende Vorkommen wichtiger Mineralien wie Lithium, Nickel und Kobalt, die etwa für E-Autos und Smartphones benötigt werden. Auch seltene Erden wie Neodym werden dort abgebaut. Das Land exportiert jedoch einen Großteil der Rohmaterialien nach China, das über bedeutende Verarbeitungskapazitäten verfügt und deshalb bei vielen Materialien den Weltmarkt dominiert.

USA haben bereits Abkommen

Große Industrienationen wie die USA, Deutschland und Japan sind dabei, ihre Lieferketten zu diversifizieren. Japan hat dafür bereits eine eigene Reserve für strategische Rohstoffe angelegt. Die USA investieren in Metallraffinerien und andere Verarbeitungstechnologien.

US-Präsident Donald Trump und der australische Premierminister Anthony Albanese hatten im Oktober ein Abkommen über seltene Erden und andere kritische Mineralien unterzeichnet. Dies solle eine sichere Versorgung garantieren. Beide Länder wollten in den folgenden sechs Monaten jeweils eine Milliarde Dollar in Bergbau- und Verarbeitungsprojekte investieren, heißt es in dem Abkommen.

Deutschlands Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche von der CDU will mit dem Rohstoff-Fonds der Regierung unter anderem Projekte in Deutschland, Kanada und Australien fördern. Damit soll die Abhängigkeit der deutschen Wirtschaft von Rohstoffen aus China verringert werden. So werde sich der Fonds etwa an der Förderung von seltenen Erden in Australien mit bis zu 100 Millionen Euro beteiligen. "Wir stellen uns der schwierigen Situation mit China und investieren selbst", so die CDU-Politikerin.

Quelle: ntv.de, mpe/rts/AFP

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