Politik

FDP-Vize im "ntv Frühstart" "Eine Reise nach Kiew ist nie normal"

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Auch wenn Außenministerin Baerbock bereits das vierte Mal nach Kiew reist, normal sei ein solcher Besuch nicht, sagt der FDP-Vize-Chef Johannes Vogel bei ntv. Mit Blick auf das Kriegsgeschehen und eine mögliche Wiederwahl von Donald Trump rät er zu Geduld und Investitionen in die eigene Stärke.

Der stellvertretende FDP-Bundesvorsitzende Johannes Vogel hat die jüngste Reise von Außenministerin Annalena Baerbock in die Ukraine begrüßt. Ein enger Austausch sei wichtig. "Aber eine Reise nach Kiew ist nie normal, weil das Land im Krieg ist und wir es zu Recht dabei mit Waffenlieferungen unterstützen", sagte Vogel in der Sendung "Frühstart" von ntv. Angesichts der ausbleibenden großen Erfolge bei der Rückeroberung besetzter Gebiete durch die Ukrainer mahnte er zu Geduld. Jetzt sei ein langer Atem nötig. "Die Ukraine muss unterstützt werden aus Überzeugung, weil sie überfallen wurde, wegen der Kriegsverbrechen von Putins Russland und weil wir nicht eine Welt wollen, wo das Recht des Stärkeren gilt."

Vogel äußerte sich auch zu Überlegungen einer nachlassenden Hilfe der USA für die Ukraine. Zuvor hatte in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" der Grünen-Außenpolitiker Jürgen Trittin gesagt: "Wenn Trump gewählt wird, steht die Ukraine im Regen." Darauf Bezug nehmend, sprach er sich für die Stärkung der transatlantischen Allianz aus, damit "ein Mensch wie Trump" nicht noch einmal Präsident werde.

Mehr Europa in der NATO und G9 statt G7

Zweitens müssten Deutschland und Europa ihren "Beitrag stärker leisten" so Vogel. Man könne sich in dieser Welt nicht auf andere verlassen. Deshalb müssten die Europäer in ihrer Sicherheits- und Verteidigungspolitik stärker werden. Generell würde sonst die NATO nicht funktionieren. Vogel fügte hinzu: "Deswegen ist es ja richtig, dass wir da auch diese Zeitenwende, wie es so schön heißt, eingeleitet haben und zum Beispiel endlich unseren fairen Beitrag in der NATO leisten, Stichwort Zwei-Prozent-Ziel."

Nach dem schwierigen Ringen um ein Abschlussdokument beim jüngsten G20-Gipfel verteidigte der stellvertretende FDP-Bundesvorsitzende das Format prinzipiell. Er sprach sich für eine Stärkung von Gipfel-Formaten demokratischer Staaten aus. So regte er die Erweiterung der G7 zu einer G9, mit Australien und Südkorea, an. Es gelte, "eine Art demokratische Allianz als neue Organisation gründen, wo auch die pazifischen marktwirtschaftlichen Demokratien mit den transatlantischen zusammenkommen", sagte Vogel. Dort könne man den weiteren Umgang mit Russland und China gemeinsam diskutieren. "Solche Organisationen haben wir noch nicht ausreichend und die müssen wir stärker machen."

Quelle: ntv.de, ako

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