Politik

Eigner bricht Regeln bei X Musk verbreitet Fake-Video von Harris

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Elon Musk unterstützt Donald Trump.

Elon Musk unterstützt Donald Trump.

(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

Manipulierte Medien sind auf der Plattform X verboten. Das hält deren Eigner Elon Musk nicht davon ab, ein gefälschtes Video zu verbreiten. Damit bringt der Milliardär erneut mehr als deutlich zum Ausdruck, wen er im US-Präsidentschaftsrennen favorisiert.

Tech-Milliardär Elon Musk hat auf seiner Plattform X ein Fake-Video von Kamala Harris verbreitet und damit gegen die Richtlinien seines Unternehmens verstoßen. Mit der Überschrift "Das ist fantastisch" teilte er ein offensichtlich bearbeitetes Video aus der Harris-Kampagne, das jedoch neu vertont wurde.

Eine KI-generierte Stimme, die der von Harris ähnelt, spricht darin davon, dass sie deshalb aufgestellt worden sei, weil sie eine Frau und eine Person of Color ist. "Ich habe aber nicht die geringste Ahnung davon, wie man das Land regiert", sagt die Stimme weiter.

"Synthetische, manipulierte oder aus dem Zusammenhang gerissenen Medien zu teilen", ist auf X laut den Richtlinien der Plattform verboten. Ausnahmen gelten nur, sofern es sich um Satire handele. Das hat Musk in seinem Post jedoch nicht kenntlich gemacht. Der Tesla-Chef hat sich in der Vergangenheit bereits offen für Donald Trump als neuen Präsidenten ausgesprochen. Einen Bericht, er unterstütze Trump mit 45 Millionen Dollar pro Monat, hatte Musk allerdings als "lächerlich" zurückgewiesen.

Musk gibt Chatbot Zugang zu Nutzer-Beiträgen

Mit seinem Vorgehen bei X in Bezug auf KI ruft Musk auch europäische Datenschützer auf den Plan. X lässt seinen Chatbot Grok standardmäßig mit Beiträgen von Nutzern trainieren, die dafür nicht ausdrücklich um Erlaubnis gefragt wurden. Die Neuerung in den Datenschutz-Einstellungen fiel Nutzern am Freitag auf.

Dabei war das Häkchen bei der Erlaubnis für Grok, neben direkten Interaktionen mit dem Chatbot auch öffentliche X-Beiträge zu verwenden, bereits für alle automatisch gesetzt. Die Einstellung kann nur in der Web-Version von X (ehemals Twitter) verändert werden, in der Smartphone-App wird sie aktuell gar nicht angezeigt. Das solle sich bald ändern, kündigte X an.

Die in Europa für X zuständige irische Datenschutzbehörde hat nun Fragen an den Dienst. Man sei mit der Plattform bereits seit Monaten in Gesprächen über die Nutzung von Nutzerdaten in KI-Systemen gewesen, teilte die Behörde der "Financial Times" mit. "Wir wurden überrascht davon, dass sie das einführten." Die Vorgehensweise von X wirft die Frage auf, ob der Dienst sich an Vorgaben der europäischen Datenschutzverordnung DSGVO hält, wonach für die Verwendung personalisierter Daten erst eine Zustimmung der Nutzer eingeholt werden muss. Außerdem sollen sie über die Gründe dafür unterrichtet werden.

Quelle: ntv.de, mba/chl/dpa

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