Politik

Nach dreitägiger Waffenruhe Erneut schwere Kämpfe im Sudan ausgebrochen

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Seit Mitte April tobt im Sudan der Krieg zwischen der Armee und der RSF-Miliz.

Seit Mitte April tobt im Sudan der Krieg zwischen der Armee und der RSF-Miliz.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Im Sudan liefern sich die Armee und die paramilitärische RSF-Miliz nach dem Ablauf einer dreitägigen Waffenruhe erneut schwere Kämpfe. Die USA und Saudi-Arabien erwägen, ihre Bemühungen um eine Lösung des Konflikts herunterzufahren.

In der sudanesischen Hauptstadt Khartum sind nach Ablauf einer dreitägigen Feuerpause an mehreren Stellen Kämpfe zwischen der Armee und RSF-Miliz ausgebrochen. Auch aus den an Khartum angrenzenden Städten Bahri und Omdurman wurden kurz vor dem Ende der Waffenruhe Gefechte gemeldet.

Ohnehin war die Feuerpause von der paramilitärischen Miliz Rapid Support Forces (RSF) und der Armee streckenweise nicht eingehalten worden. Wie bei früheren Waffenruhen waren immer wieder begrenzte Kämpfe ausgebrochen. Angesichts dieser Entwicklung erwägen die USA und Saudi-Arabien, ihre Bemühungen um eine Lösung des Konflikts herunterzufahren. Beide Staaten hatten in Dschidda mehrere Feuerpausen zwischen den Bürgerkriegsparteien vermittelt. Sie erklärten nun, dass sie überlegen, ob weitere Dschidda-Verhandlungen vertagt werden sollten.

Augenzeugen berichteten, dass Kampfflugzeuge über Omdurman im Einsatz waren. Es sei auch Flugabwehrfeuer der RSF zu hören gewesen. Eine Artillerie-Stellung im Norden Omdurmans habe gegnerische Ziele beschossen. Im Süden Khartums sei es zu Gefechten von Bodentruppen gekommen. Am späten Dienstag machten beide Seiten die jeweils andere Seite für einen Großbrand im Hauptquartier des Geheimdienstes verantwortlich.

Die Zentrale liegt in einem Militärkomplex im Zentrum Khartums, der seit Beginn des bewaffneten Konfliktes am 15. April umkämpft ist. Mittlerweile sind Teile der Hauptstadt verwüstet. In der im Westen gelegenen Region Darfur ist es zu schweren Übergriffen gegen die Bevölkerung gekommen. Bislang wurden über 2,5 Millionen Menschen zur Flucht gezwungen. Beobachter fürchten, der Konflikt könnte die ganze Region destabilisieren.

Quelle: ntv.de, lar/rts

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