Politik

Pass für abgelehnte Asylbewerber Ersatzausweis soll Abschiebungen erleichtern

Mit einem Ersatzpass sollen Abschiebungen künftig erleichtert und beschleunigt werden.

Mit einem Ersatzpass sollen Abschiebungen künftig erleichtert und beschleunigt werden.

(Foto: dpa)

Obwohl ihre Anträge abgelehnt worden sind, bleiben viele Asylbewerber in der EU. Das soll sich nach dem Willen der Innenminister zügig ändern. Auf ihrem Treffen einigen sie sich auf ein Dokument, das Abschiebungsverfahren beschleunigen soll.

Die EU-Innenminister haben bei ihrem Treffen in Luxemburg einen Ersatzreisepass für abgelehnte Asylbewerber beschlossen, der Abschiebungen erleichtern und beschleunigen soll. Das einheitliche europäische Reisedokument sei eine "Schlüsselmaßnahme, die zur wirksamen Rückführung von Drittstaatenangehörigen beitragen kann", erklärte der slowakische Innenminister Robert Kalinak, dessen Land derzeit den EU-Vorsitz innehat. Hintergrund ist, dass abgelehnte Asylbewerber vielfach keine gültigen Reisedokumente ihrer Heimatländer haben. Die EU will in Rücknahmeabkommen mit den Herkunftsstaaten die Anerkennung des Ersatzdokuments festschreiben.

Verbesserte technische und Sicherheitsmerkmale des neuen EU-Dokuments würden die Anerkennung durch Drittstaaten einfacher machen "und Rückführungen beschleunigen", erklärte der EU-Rat. Es verringere gleichzeitig den Verwaltungsaufwand und die Dauer von Behördenverfahren.

Die Abschiebung von Migranten, die kein Bleiberecht bekommen könnten, und "die Verringerung von Anreizen für irreguläre Migration" seien "wesentliche Teile" einer gut funktionierenden Flüchtlingspolitik, erklärte EU-Innenkommissar Dimitris Avramopoulos. Die Hilfe für schutzbedürftige Menschen geht demnach Hand in Hand mit einer "wirksamen und glaubwürdigen Rückführungspolitik für irreguläre Migranten".

Quelle: ntv.de, cri/AFP

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