Lob für die "mutigen" Ukrainer USA kündigen schnelle Lieferung von Kampfpanzern an
19.09.2023, 12:49 Uhr Artikel anhören
US-Verteidigungsminister Austin sieht die Zeit "nicht auf der Seite" des russischen Präsidenten Putin.
(Foto: REUTERS)
Das Treffen der Kontaktgruppe in Ramstein beginnt für die Ukraine erfreulich. US-Verteidigungsminister Austin verspricht die baldige Lieferung von Abrams-Panzern. Er lobt die "weiterhin stetigen Fortschritte" der Ukrainer, drängt aber auch: Die Flugabwehr des Landes müsse gestärkt werden.
Die Ankunft von US-Kampfpanzern in der Ukraine steht nach Angaben von US-Verteidigungsminister Lloyd Austin kurz bevor. "Ich freue mich, ankündigen zu können, dass die M1-Abrams-Panzer, die die Vereinigten Staaten zugesagt hatten, bald in die Ukraine geliefert werden", sagte Austin zu Beginn des Treffens der Ukraine-Kontaktgruppe auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz.
Washington hatte Kiew die Panzer zu Jahresbeginn versprochen. Sie sind Teil der mehr als 43 Milliarden Dollar schweren Militärhilfe, die die USA der Ukraine seit dem Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 zugesagt haben.
Thema bei dem Treffen hochrangiger Verteidigungspolitiker und Militärvertreter aus etwa 50 Ländern im sogenannten Ramstein-Format ist unter anderem die seit Juni laufende ukrainische Gegenoffensive im Krieg gegen Russland. Diese mache "weiterhin stetige Fortschritte", sagte der US-Verteidigungsminister. Die "mutigen ukrainischen Soldaten brechen durch die stark befestigten Linien" der russischen Armee. Die Zeit sei "nicht auf der Seite" des russischen Präsidenten Wladimir Putin, betonte Austin.
An dem Treffen nimmt erstmals der neue ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerow teil. Austin dankte dessen Anfang September aus dem Amt entlassenen Vorgänger Oleksij Resnikow für "seine harte Arbeit und seine Hingabe" und "alles, was er für eine freie Ukraine in einer sicheren Welt getan" habe.
Pistorius kündigte Hilfspaket an
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius musste seine Teilnahme kurzfristig wegen einer Corona-Infektion absagen. Kurz vor dem Treffen kündigte der SPD-Politiker ein neues Hilfspaket der Bundesregierung für die Ukraine im Wert von 400 Millionen Euro an. Die von der Ukraine gewünschten Marschflugkörper sind darin aber nicht enthalten, wie der Minister der "Bild"-Zeitung sagte. Vertreten wird der deutsche Verteidigungsminister in Ramstein von der parlamentarischen Staatsministerin im Verteidigungsministeriums, Siemtje Möller. Auch der Generalinspekteur der Bundeswehr, Carsten Breuer, nimmt an dem Treffen teil.
US-Verteidigungsminister Austin bekräftigte in Ramstein erneut die Bedeutung der Flugabwehr für die Ukraine. Er drängte die Teilnehmer des Treffens dazu, weiter nach Möglichkeiten zu suchen, Boden-Luft-Abwehr für die Ukraine bereitzustellen. "Wir müssen uns weiterhin mit Nachdruck dafür einsetzen, dass die Ukraine mit Flugabwehrsystemen und Abfangjägern ausgestattet wird", forderte der US-Verteidigungsminister. Zudem benötige Kiew weiterhin Munition, um weiter kämpfen zu können.
Quelle: ntv.de, ghö/AFP