Politik

Im Austausch gegen Palästinenser Erste Hamas-Geiseln könnten am Sonntag freikommen

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Bilder der von Hamas entführten Geiseln hängen am Zaun vor der Neuen Synagoge Berlin. Wie viele von ihnen noch leben, ist unklar.

Bilder der von Hamas entführten Geiseln hängen am Zaun vor der Neuen Synagoge Berlin. Wie viele von ihnen noch leben, ist unklar.

(Foto: dpa)

Seit 15 Monaten hat die Terrororganisation Hamas Dutzende israelische Geiseln in ihrer Gewalt. Für diese und ihre Angehörigen wächst die Hoffnung - ebenso wie für die Bewohner des weitgehend zerstörten Gazastreifens.

Nach der Einigung auf ein Abkommen für eine Waffenruhe im Gazastreifen hat Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu den Beginn der Freilassung von Geiseln für Sonntag in Aussicht gestellt. Vorbehaltlich der Zustimmung des israelischen Sicherheitskabinetts und der gesamten Regierung werde der Beginn der Freilassung israelischer Geiseln, die die radikalislamische Terrororganisation Hamas und mit ihr verbündete Gruppen bei ihrem Angriff am 7. Oktober 2023 verschleppt hatten, für Sonntag erwartet, erklärte Netanjahus Büro.

Die Einigung auf das Abkommen zwischen Israel und der Hamas nach 15 Monaten Krieg war am Mittwochabend verkündet worden. Die unter Vermittlung von Katar, Ägypten und den USA zustande gekommene Vereinbarung sieht vor, dass am Sonntag und damit einen Tag vor dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump eine Waffenruhe im Gazastreifen beginnt. In einer ersten Phase sollen insgesamt 33 Geiseln freikommen. Im Gegenzug sollen Hunderte palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen freigelassen werden.

In Israel kam am Vormittag das Sicherheitskabinett zusammen, um über das Abkommen abzustimmen. Nach dem Sicherheitskabinett soll nach Angaben von Netanjahus Büro auch noch die gesamte israelische Regierung über das Gaza-Abkommen befinden. Der rechtsextreme Sicherheitsminister Itamar Ben Gvir und der rechtsextreme Finanzminister Bezalel Smotrich lehnen die Vereinbarung mit der Hamas nach eigenen Angaben entschieden ab.

Vor der Sitzung des Sicherheitskabinetts hatte Netanjahus Büro mitgeteilt, dass die letzten Einzelheiten des Waffenruhe-Abkommens geklärt worden seien. Die Familien der Geiseln seien informiert worden, es würden Vorbereitungen getroffen, die freigelassenen Geiseln bei ihrer Rückkehr zu empfangen.

Mindestens 34 Geiseln schon tot

Der Krieg im Gazastreifen war durch den Terrorangriff der Hamas und mit ihr verbündeter Gruppen auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst worden. Dabei wurden israelischen Angaben zufolge 1210 Menschen getötet, 251 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. 112 Geiseln kamen bislang im Austausch gegen palästinensische Gefangene frei. 94 der Geiseln sollen sich aber nach wie vor im Gazastreifen befinden, 34 von ihnen sind laut der israelischen Armee bereits tot. Unter den noch festgehaltenen Geiseln befindet sich auch eine niedrige zweistellige Zahl von Menschen mit Deutschland-Bezug, hieß es aus dem Auswärtigen Amt.

Israel ging seit dem Hamas-Überfall massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde, die nicht unabhängig überprüft werden können, bislang mehr als 46.780 Menschen getötet, unter ihnen auch Kämpfer der Hamas.

Quelle: ntv.de, ghö/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen