Nach diversen Skandalen Ex-US-Abgeordneter Santos bekennt sich schuldig
20.08.2024, 08:09 Uhr Artikel anhören
Gelogen, gestohlen und betrogen habe Santos, so der zuständige Staatsanwalt.
(Foto: picture alliance/dpa/AP)
Santos' Aufstieg auf die bundespolitische Bühne in den USA wird von Anfang an von Betrugs- und Täuschungsvorwürfen überschattet. Nach nur einem Jahr fliegt er bereits wieder aus dem Kongress - und muss sich wegen verschiedenster Straftaten verantworten.
Der wegen einer Serie von Lügen und bizarrer Auftritte aus dem Kongress geworfene frühere republikanische Abgeordnete George Santos hat sich wegen Betrugs und Identitätsdiebstahls schuldig bekannt. Damit kann der 36-Jährige übereinstimmenden US-Medienberichten zufolge einem Prozess entgehen, der kommenden Monat hätte anfangen sollen. Eine Haftstrafe scheint aber sicher.
Santos habe "gelogen, er hat gestohlen und er hat Menschen betrogen", sagte Staatsanwalt Breon Peace. Santos entschuldigte sich bei seinen früheren Wählern und sagte, er habe "unethische" Entscheidungen getroffen.
Santos wird in einer Reihe von Anklagepunkten unter anderem Geldwäsche und Unterschlagung öffentlicher Gelder vorgeworfen. Santos' Aufstieg auf die bundespolitische Bühne wurde von Anfang an von Betrugs- und Täuschungsvorwürfen überschattet. Er fälschte unter anderem einen großen Teil des Lebenslaufes, mit dem er sich den Wählern 2022 präsentierte.
Konstrukt aus Lügen
In der Folge gab es immer neue Enthüllungen über Falschangaben des Politikers unter anderem über seine Hochschulbildung, seinen Berufsweg, seine Familie und seine Religion. So dichtete Santos sich einen Abschluss von einer Elite-Universität und eine erfolgreiche Hochschul-Volleyballkarriere an und behauptete fälschlicherweise, für die Investmentbank Goldman Sachs und den Bankenkonzern Citigroup gearbeitet zu haben.
Das Schuld-Bekenntnis im US-Bundesstaat New York bedeutet fast sicher, dass Santos nach der für Februar festgelegten Strafmaßverkündung ins Gefängnis muss. Ihm drohen wenigstens zwei und maximal um die 20 Jahre Haft. Zudem akzeptierte er, mehr als 370.000 Dollar Schadenersatz zu zahlen, und zeigte vor Gericht Reue.
Santos saß bis zu seinem Rauswurf Anfang Dezember 2023 rund ein Jahr als Abgeordneter eines New Yorker Bezirks im US-Repräsentantenhaus und präsentierte sich als Anhänger des früheren US-Präsidenten Donald Trump. Das Plenum schloss ihn wegen der erdrückenden Vorwürfe mit einem klaren Votum aus.
Quelle: ntv.de, lme/dpa/AFP