Politik

Britische Behörde deckt aufGeldwäschering soll Putins Krieg finanzieren - und Marsalek

21.11.2025, 08:34 Uhr
Ein-Fahndungsaufruf-nach-Jan-Marsalek-Ex-Vertriebsvorstands-des-Dax-Konzerns-Wirecard-ist-im-Stadtteil-Horn-auf-einer-Leuchtreklame-angezeigt-Im-milliardenschweren-Bilanzskandal-bei-Wirecard-sollen-philippinische-Einwanderungsbeamte-Reiseunterlagen-Marsaleks-gefaelscht-haben
Marsaleks Arbeit wird einem Bericht zufolge durch gewaschenes Drogengeld finanziert. (Foto: picture alliance/dpa)

Der flüchtige Ex-Wirecard-Manager Jan Marsalek steht im Zentrum schwerer Vorwürfe. Britische Ermittler sehen ihn als Nutznießer eines milliardenschweren Geldwäschesystems. Das Netzwerk soll auch den russischen Krieg in der Ukraine finanzieren.

Der flüchtige Ex-Wirecard-Manager Jan Marsalek wird einem Medienbericht zufolge mit einem milliardenschweren Geldwäschesystem in Verbindung gebracht. Das System verbinde Drogenhändler mit sanktionierten russischen Oligarchen. Das berichtete die "Financial Times" unter Berufung auf die britische Kriminalpolizeibehörde National Crime Agency (NCA). Britische Ermittler hatten das Geldwäschenetzwerk mit Verbindungen nach Russland zuvor aufgedeckt.

Im Zentrum des aktuellen NCA-Berichts steht der Kauf einer Mehrheitsbeteiligung an der Keremet Bank durch das Netzwerk "TGR". Die Bank ist ein von den USA sanktioniertes kirgisisches Kreditinstitut und sollte den US-Behörden zufolge als Drehscheibe dienen, mit deren Hilfe Sanktionen umgangen werden können. Das Geldwäschenetzwerk soll so Bargeld aus Drogenhandel und anderen Verbrechen in Kryptowährungen umgetauscht und mit Zahlungen für russische Rüstungs- und Technologieunternehmen auch den russischen Krieg in der Ukraine unterstützt haben.

Laut Bericht der "Financial Times" nutzten russische Geheimdienste die Geldwäschenetzwerke außerdem, um einen von Marsalek geführten bulgarischen Spionagering zu finanzieren. Der frühere Wirecard-Vorstand war nach dem Zusammenbruch des Zahlungsdienstleisters im Juni 2020 nach Moskau geflohen. Er soll dort für russische Geheimdienste tätig sein.

Im Rahmen der internationalen Untersuchung russischer Geldwäschenetzwerke mit dem Namen "Operation Destabilise" haben die NCA und ihre Partnerbehörden in Ländern wie den USA, Frankreich, Spanien und Irland bisher 128 Personen festgenommen. Allein in Großbritannien wurden der NCA zufolge mehr als 25 Millionen Pfund (33 Millionen Dollar) in bar und Kryptowährungen beschlagnahmt. Marsalek selbst droht unterdessen der Verlust seiner österreichischen Staatsbürgerschaft. Das Innenministerium in Wien prüft einen entsprechenden Antrag wegen seiner Aktivitäten für ausländische Geheimdienste.

Quelle: ntv.de, lwe/rts

DrogenFinanzskandaleAngriff auf die UkraineSpionageWirecardBargeldWladimir PutinGeheimdienste